11 Jul

Studiengang: Pflege dual

Heutzutage lernt man Pflege nicht, man studiert sie!

Mit diesem dualen Studium wird die bisher gängige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege akademisiert. In vielen anderen europäischen Ländern ist dies mittlerweile Pflicht, Deutschland befindet sich diesbezüglich noch in der Entwicklungsphase, die im Hinblick auf den demografischen Wandel dringend notwendig ist.  Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg bietet hier als eine der ersten Hochschulen in Deutschland ein zukunftsweisendes Studienangebot in Kooperation mit dem Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf.

Formales zum Studiengang
Zu den Eingangsvoraussetzungen gehört neben der allgemeinen Hochschulreife ein aussagekräftiges Bewerbungsschreiben an den Ausbilder. Außerdem wird ein 2- bis 4-wöchiges Pflegepraktikum erwartet. Bei Bestehen dieser ersten Bewerbungsphase folgt eine Einladung zu einem ca. 4-stündigen Auswahlverfahren. Neben der Spontanität werden die Fähigkeiten, in einer Gruppe zu arbeiten und Körperkontakt zu seinem Gegenüber aufzunehmen geprüft. Auf ein Einzelgespräch mit den Juroren folgt ein kurzer schriftlicher Test zum Wissen über den Arbeitgeber und das Gesundheitssystem. Mit überzeugenden Leistungen im Auswahlverfahren folgt dann der Ausbildungsvertrag, der gleichzeitig den Zulassungsbescheid zum Studium darstellt.

In acht Semestern bieten die Module des Studiums sowohl sozialwissenschaftliche, biologisch-forschende, als auch pflegerisch-gesundheitswissenschaftliche Lehrangebote. Überwiegend werden die Seminare theoretisch vermittelt, ein Teil der Sitzungen wird durch praktische Übungen angeboten. Zu beachten ist der relativ hohe Anteil an Anatomie und Physiologie in den ersten drei Semestern. Interesse an biologisch-funktionalen Vorgängen des menschlichen Körpers und die Eigendisziplin, diese selbstständig zu wiederholen, sind hier gefragt!

Im siebten Semester können Studierende selbst Schwerpunkte setzen, indem sie in den zwei Wahlpflichtmodulen aktuell angebotene Bereiche wählen oder aber ein Auslandssemester an einer der ausgewählten Partneruniversitäten verbringen.

Neben den in Hamburg gängigen Semestergebühren (momentan 308,50€) fallen kaum weitere Kosten an. Zudem erhalten Studierende durch die Anstellung beim Arbeitgeber eine monatliche Vergütung, die etwa 75% der gängigen Ausbildungsvergütung eines Gesundheits- und Krankenpflegers entspricht.

Im Studium

Das duale Studium ist sehr verschult. Anwesenheitspflicht und Seminare in kleinen Gruppen sind die Regel, in der Woche gibt es feste Selbststudienzeiten, die selbständig gestaltet werden können (im Pflegelabor, in der Bibliothek oder auch zu Hause). Während der Praxisphasen gelten die normalen Schichtdienstzeiten für Studierende auf den Stationen.

Im Laufe des Studiums begegnen einem verschiedenste Prüfungsarten. Überwiegend sind mündliche und praktische Prüfungen gefragt. Seltener werden Hausarbeiten oder Klausuren abgefordert. Die Studierenden können bei einigen Prüfungen das Prüfungssemester wählen. Die Anzahl der Prüfungen pro Semester beschränkt sich, je nach eigenen Planungen, auf drei bis fünf Prüfungen.

Durch den Wechsel zwischen Theorie- (Vorlesungszeit) und Praxisphase (vorlesungsfreie Zeit) gestaltet sich das Studium sehr abwechslungsreich. Das Gelernte aus der Theorie in der Praxis umsetzen zu können, führt einem als Student regelmäßig die eigenen Lernfortschritte macht das Gelernte in der Hinsicht „greifbarer“ als in einem rein theoretischen Studium. Während der Theoriephasen ist die Freizeit auf jeden Fall ausreichend, dafür ist diese in der Praxisphase doch deutlich begrenzt, da die Studierenden, wie Auszubildende, im Krankenhaus Schichtdienste leisten müssen. Trotzdem macht es Freude, praktisch tätig werden zu können und in jedem Praxiseinsatz einen neuen Bereich mit anderen Krankheitsbildern kennen zu lernen.

Zukünftiges

Der Bedarf an akademisierten Pflegekräften ist immens, sodass sich Absolventen dieses Studiums wohl nie ernsthafte Gedanken um ihre Anstellung machen müssen. Ähnliche Systeme wie das duale Studium in Hamburg laufen seit wenigen Jahren in ganz Deutschland an und wachsen immer weiter. Zurzeit sind die Bewerberzahlen allerdings niedriger,  sodass eher in kleinen Gruppen von 60 Studierenden studiert wird, wobei die Gruppengrößen in Seminaren nur der Hälfte oder sogar einem Viertel davon entsprechen.

Zum einen gibt es die Möglichkeit, nach dem Studium einen Platz als akademisierte Pflegekraft im Krankenhaus anzunehmen. In Hamburg werden im Sommer 2015 die ersten Absolventen des Studiengangs fertig sein und erst dann wird sich klären, wie genau die Stelle für diese übernommenen Studenten aussehen wird. Das Berufsfeld im Gesundheitswesen entwickelt sich momentan sehr stark, sodass wahrscheinlich schon in wenigen Jahren ganz neue Studiengänge und Arbeitsplätze geschaffen werden, die heute noch nicht existent sind.

Angelehnt an das duale Bachelorstudium gibt es z.B. die Möglichkeit, einen Master in „Pflege“ zu machen, bei dem man sich auf einen Fachbereich spezialisiert, der einem zusagt. Genau so kann aber auch ein Master in „Health Sciences“ oder anderen Bereichen der Gesundheitswissenschaften, wie z.B. Gesundheitsmanagement angestrebt werden.

Was definitiv gesagt werden kann: Der duale Studiengang „Pflege“ ist vielseitig einsetzbar und zukunftsträchtig!

Persönliches Fazit

Im Großen und Ganzen bin ich glücklich mit meiner Entscheidung, da ich sehr viel Wert darauf lege, das gelernte theoretische Wissen, praktisch anwenden zu können und zu vertiefen. Zudem wird in vielen Bereichen des Gesundheitssystems oft vorausgesetzt, eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Pflege o.ä. zu haben. Ich würde später gerne ins Gesundheitsmanagement gehen und denke, dass mir die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin dort einen ganz anderen Blickwinkel auf die Dinge gibt, als ein reines Studium. Natürlich begegnen einem als Abiturienten während der Ausbildung bestimmte Seminare als „unterfordernd“, aber letztendlich gibt es auch Seminare in der Uni, die mehr von einem abverlangen und so gleicht sich das Lernpensum dann wieder aus.

Weitere Informationen für den Studiengang in Hamburg sind hier zu finden: http://www.haw-hamburg.de/studium/bachelor/bachelor-studiengaenge/ws/pflege-dualer-studiengang.html, bei Fragen gerne eine Mail an: info@askev.de

Über die Autorin

Franziska Alpen ist 24 Jahre alt und hat ihren Bachelor in „Pflege dual“ abgeschlossen. Gestartet ist sie in den Studienkompass 2011 in Hamburg und ist nach einem Work & Travel in Australien und Neuseeland ebenfalls Mitglied der 2012er. Am Studienkompass gefällt ihr die Chance, ein großes eigenes Kontaktnetz aufzubauen, das ein Leben lang besteht.

27 Jun

Studiengang: IT, Management and Innovation (M.Sc.)

IT, Management und Innovation studieren an der Jönköping University

Informatik muss immer etwas mit programmieren zu tun haben? Nein! An der Jönköping University wird Informatik an der Wirtschaftsfakultät gelehrt. Deshalb hat der Studiengang auch eher wenig mit stundenlangem Code verfassen zu tun, sondern hat mit der Struktur von Informationen, dem Werdegang von CIOs oder der Integration von bahnbrechenden Innovationen zu tun. Schweden hat viele revolutionäre Unternehmen vorzuweisen, sodass es nicht verwunderlich ist, dass die Universitäten ihre Studenten zu Entrepreneuren erzieht und zeitgeistliches Denken stark unterstützt. Als eine bekannte Business School, ermöglicht es die Fakultät den Studenten, ihre Fähigkeiten in vielen verschiedenen Bereich auszuüben und fördert den aktiven Austausch mit Unternehmen, um die Mitarbeiter von Morgen auszubilden.

Studiengangsvorstellung

IT, AI, IoT, Machine Learning alles Begriffe die neuerdings in allen möglichen Gebieten ihre Anwendung finden. Doch nur selten kann der Erzählende wirklich erklären, was es damit auf sich hat oder warum das so wichtig ist. In meinem Master ist das anders. Es treffen circa 30 Studenten aus den verschiedensten Teilen der Welt mit noch unterschiedlicheren Studienhintergrund aufeinander. Allein diese Kombination macht das Studium und die zugehörigen Gruppenarbeiten so spannend. Gemeinsam geht es darum Projekte zu entwerfen, kulturelle Hindernisse zu überwinden und den Austausch – auch über die verschiedenen Masterprogramme hinweg – zu unterstützen. Während viele andere Studiengänge für einen Master of Science ein Informatikstudium voraussetzen, konnte ich mich auch „nur“ mit einem Bachelor of Arts in BWL (Schwerpunkt Finanzen) bewerben. Wichtige Voraussetzung ist fließendes English in Schrift und Sprache.

Studiumsverlauf

Die Kombination aus „Business“ und „IT“ ist nicht unbedingt neu und wird in Deutschland oft mit „Wirtschaftsinformatik“ gleichgesetzt. In diesem Studium liegt der Schwerpunkt jedoch nicht auf der Informatik, die oft mit Computer Science gleichgesetzt wird, sondern auf der Informatik, die die Verteilung und Architektur von Informationen beschreibt. Es geht um die Gestaltung von Informationsabläufen, einer Unternehmensarchitektur, die barrierefreien Informationsfluss unterstützt, und dem (Un-)Verständnis zwischen Kunden, Abteilungen, Chefs und Mitarbeitern.

Während das Studium zu Beginn die Grundzüge von Innovationsmöglichkeiten, Zusammenarbeit von unterschiedlichen Kulturkreisen und Projektmanagement lehrt, wird es schnell praxisbezogen und lässt den Studenten viel Freiraum. Jedes Fach wird von mindestens einer Gruppenarbeit begleitet (die immer in unterschiedlichen Zusammensetzungen passieren soll), sodass der Austausch und der Umgang untereinander gefördert werden. Dies kann manchmal sehr herausfordernd sein, bietet aber immer die Möglichkeit über den eigenen Tellerrand zu schauen und andere Sichtweisen umzusetzen.

Anders, als beispielsweise in Deutschland, ist das Semester in zwei Teile geteilt, mit jeweils zwei Fächern. Der erste Teil beginnt Ende August und verläuft bis Mitte Oktober. Danach gibt es eine Prüfungsphase. Ebenso verläuft es von November bis Weihnachten (analog im Sommersemester). Ebenfalls anders als in Deutschland ist, dass das Sommersemester bereits Mitte Januar beginnt. Allerdings haben die Sommerferien eine große Bedeutung in Schweden, sodass die Monate Juni bis Ende August zur freien Verfügung stehen.

Die Einzigartigkeit des Studiengangs

Die Uni bietet ein zweijähriges Programm, welches besonders im zweiten Jahr individuell gestaltet werden kann. Zur Wahl steht im dritten Semester ein Praktikum, ein Auslandssemester (beinahe 350 Partneruniversitäten) oder Wahlfächer in Jönköping. Auch die Masterarbeit kann alleine oder im Team, vor Ort oder überall auf der Welt, mit oder ohne Unternehmen geschrieben werden.

Einzigartig macht das Studium seine Breite, die Vielfalt an Themen und bekannte Dozenten in dem Gebiet „Information Systems“. Wer also Lust hat sich dem Bereich Informatik von einer anderen Seite zu nähern, seinen Horizont mit einem Auslandsaufenthalt zu vergrößern und das Studentenleben kennen lernen möchte, der ist hier richtig.

 

Über den Autor:

Svenja Perret (24)
Studiengang: Betriebswirtschaft Dual (B.A.) / IT, Management and Innovation (M.Sc.)
Uni/Hochschule: Hochschule München / Jönköping University
Regionalgruppe: München

11 Apr

Studiengang: Architektur dual (B. Eng.)

Architektur studieren an der hochschule 21 in Buxtehude

Häuser gibt es überall. Ein Dach über dem Kopf zählt bei uns zu den Grundbedürfnissen der Menschen. Aber wer plant eigentlich die Häuser, in denen wir wohnen? Architekten haben ein vielfältiges Aufgabengebiet und zeichnen keinesfalls nur hübsche Ansichten von Häusern.

Ich möchte in diesem Blogbeitrag meinen Studiengang „Architektur dual“ vorstellen. Dabei gehe ich auf die Fragen ein, die sich für mich bei der Entscheidung zum Studium gestellt haben. Was macht man eigentlich als Architektin? Wie sieht das Studium aus? Warum sollte ich dual studieren? Warum schließt der Studiengang mit einem Bachelor of Engineering ab? Wo eröffnen sich dadurch Arbeitsmöglichkeiten im Berufsleben? Und wieso sollte ich an so einer kleinen Hochschule studieren?

Was ist Architektur?

Das erste, was ich im Studium lernen durfte, ist, dass Architekten nicht nur Häuser zeichnen und diese dann bauen lassen. Architektur ist ein Kunstbegriff, der häufig die Regionen, in denen sich die Bauwerke befinden,  repräsentiert. Architektur unterscheidet sich stark auf Grund von Kultur, Wirtschaftslage, Klima und Nutzung. Man muss sich nicht nur mit dem Bauwerk selber, sondern auch mit der Umgebung auseinandersetzen.

Es gibt zahlreiche Beispiele für architektonische Aufgaben in der Praxis: In einer Stadt ist eine Baulücke vorhanden. Der Architekt entwickelt aus der Umgebung und den Anforderungen an das zu erbauende Gebäude, ein Konzept für die Bebauung. Oder ein unter denkmalgeschütztes Gebäude kann nicht mehr wie in der Vergangenheit genutzt werden. Es ist sowohl eine energetische Sanierung, als auch ein neues Raumkonzept gewünscht. Der Architekt muss dabei nicht nur mögliche andere Nutzungen in Augenschein nehmen und deren Anforderungen bedenken, sondern auch in Anlehnung an das Denkmal ein Sanierungskonzept ausarbeiten.

Wie sieht das duale Studium aus?

Das Architekturstudium ist eine Kombination aus künstlerischer Kreativität und handfestem Ingenieurwissen. Genau das hat mich überzeugt. Ich habe in der Vergangenheit als Immobilienkauffrau gearbeitet und wollte mich beruflich weiterentwickeln. Mir hat künstlerische Kreativität im Beruf gefehlt und das Architekturstudium war für mich die perfekte Lösung. Ein duales Studium an einer so kleinen Hochschule ist anders als an einer Uni und jeder sollte für sich abwägen, welche Art zu Lernen die richtige ist. Ich bin eine Mischung aus dem visuellen und dem kommunikativen Lerntyp, weshalb ein praxisorientiertes Studium mit vielen Seminaren und wenig Frontalunterricht (wie an der hochschule 21) für mich optimal ist.

Duales Studium

„Dual“ ist kein geschützter Begriff, deshalb kann ich allgemein nur sagen, dass man unter „dual“ eine Verbindung von Theorie und Praxis versteht.

An der hochschule 21 bedeutet das duale Studium, dass sich die 8 Semester Architekturstudium aus 50% Theoriephasen und 50% Praxisphasen zusammensetzen. Diese Theorie- und Praxisphasen finden im Wechsel von drei Monaten statt. Während der Theoriephasen wird uns das notwendige Wissen für das Studium vermittelt. Hierbei werden beispielweise konstruktive, gestalterische und betriebswirtschaftliche Module belegt. In den Praxisphasen arbeitet man bei einem Unternehmen (Praxispartner). Durch die Arbeit beim Praxispartner sammelt man bereits Berufserfahrung und kann das theoretisch Erlernte praktisch anwenden, ohne dass zusätzliche Praktika für den Abschluss notwendig sind. Semesterferien, wie in einem typischen Studium haben wir nicht, aber dafür den gesetzlichen Urlaubsanspruch während der Praxisphasen. Da es sich um eine private Hochschule handelt, müssen monatlich anfallende Studiengebühren gezahlt werden. Das Konzept der Arbeit bei einem Praxispartner sieht vor, dass die Studiengebühren, sowie ein kleines „Azubigehalt“ von dem Unternehmen übernommen werden. Viele Unternehmen setzen hierfür eine vertragliche Bindung an das Unternehmen bzw. eine Rückzahlungsklausel voraus.

Das Studium – Zugangsvoraussetzungen, Studienablauf und Abschluss

Um das Architekturstudium an der hochschule 21 aufzunehmen, wird das Abitur, Fachabitur oder eine Berufsqualifikation benötigt. Was mich angesprochen hat ist, dass es keinen Numerus Clausus gibt, denn Schulnoten sagen nicht viel über die Fähigkeiten in einem Berufsfeld aus. Im Bewerbungsverfahren muss ein Eignungstest in der Hochschule geschrieben werden. Der Test entfällt, wenn bereits im Voraus ein Unternehmen als Praxispartner vorgewiesen wird. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es unendlich verschiedene Firmen in der Immobilienwirtschaft gibt, die bereit sind ihr eigenes Personal im Rahmen eines dualen Studiums auszubilden. Ihr müsst einfach mutig sein und bei den Firmen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es ist egal, wo sich das Unternehmen befindet. Ich kenne einen dualen Studenten, der für die Praxisphasen immer in der Türkei war, einige haben einen Praxispartner in Süddeutschland und andere in der Nähe der Hochschule in Buxtehude.

Das Studium beinhaltet folgende Module:

  • Darstellen und Gestalten
  • Entwerfen und Gebäudelehre
  • Konstruktion, Tragwerkslehre und Baustofflehre
  • Bau- und Kunstgeschichte
  • Freihandzeichnen und Modellbau
  • computer-aided design (CAD)
  • Bauphysik und Technischer Ausbau
  • Betriebswirtschaftslehre
  • Architekturtheorie und Denkmalpflege
  • Bauaufnahme und Vermessung
  • Stadtplanung und Städtebau
  • Baubetriebslehre
  • Energetische Gebäudesanierung und Bauschäden
  • Öffentliches Baurecht
  • Kosten- und Terminplanung

Die Studieninhalte überschneiden sich, gerade in den ersten Semestern, mit anderen Studiengängen des Bauwesens an der hochschule 21, sodass Studiengang übergreifende Lehrveranstaltungen stattfinden. Dann kommt es auch mal vor, dass man mit über 100 Leuten in einem Vorlesungsraum sitzt, aber das ist die Ausnahme. Die meisten Vorlesungen finden in kleineren Gruppen statt. Im vierten Semester studieren derzeit etwa 40 Architekturstudenten. Für Entwürfe sind wir auf mehrere Professoren aufgeteilt, sodass eine intensive Betreuung bei den Konsultationen möglich ist. Ich genieße es sehr, dass man sich untereinander kennt und die Professoren einen mit Namen ansprechen. Das macht das ganze Studium etwas persönlicher. Unsere Hochschule ist sehr gut ausgestattet, sodass Materialien für beispielsweise den Modellbau von der Hochschule übernommen werden. Wir haben eine eigene Modellbauwerkstatt, wo Material herausgegeben wird und alle möglichen Geräte, wie zum Beispiel 3D-Drucker zur Verfügung stehen.

Während des Studiums müssen mehrere Wahlpflichtkurse belegt werden. Die Kurse geben die Möglichkeit Wissen zu vertiefen oder spezielles Wissen und Qualifikationen zu erwerben. Ich habe bis jetzt Wahlpflichtkurse,wie Freihandzeichnen, Architekturfotografie und Sondergebiete des regionalen Städtebaus, belegt. Es gibt aber noch viele weitere Kurse aus verschiedensten Gebieten.

Eine generelle Anwesenheitspflicht gibt es bei uns nicht, aber einige Seminare müssen besucht werden. Für jedes Studienfach muss eine Prüfungsleistung, sowie eine Studienarbeit absolviert werden. Die Prüfungen finden immer in der letzten Woche der Theoriephase statt.

Ein großer Vorteil an meinem Studiengang ist, dass wir einen „Doppelabschluss“ machen. Die Architektenkammer Niedersachsen erkennt den Studiengang inkl. Berufserfahrung in dem Maße an, dass man sich in die Liste der Architekten eintragen kann (normalerweise ist dies nicht zeitgleich mit dem Bachelorabschluss möglich). Darüber hinaus wird von der Ingenieurkammer Niedersachsen eine Ingenieururkunde verliehen.

Und später?

Als Architektin und Ingenieurin ist die naheliegendste Tätigkeit natürlich die Arbeit in einem Architektur- bzw. Planungsbüro. Man kann aber auch im Hochbau, Tiefbau, in Immobilien- und Bauverwaltungen, Designagenturen, Kulturbetrieben, Banken und vielen anderen Unternehmen tätig sein.

Da mein Praxispartner das Studium für mich finanziert, werde ich mindestens die ersten zwei Jahre nach dem Studium in der Firma arbeiten. Der genaue Bereich ist noch nicht klar, aber wahrscheinlich geht es in Richtung Projektsteuerung/Projektentwicklung. Diese vertragliche Bindung an das Unternehmen klingt zunächst nach einer Pflicht; ich sehe das eher als Chance. Es gibt mir die Möglichkeit, nach meinem Studium bei einer Firma Berufserfahrung zu sammeln, die mir bereits während der Praxisphasen meines Studiums Einblicke in viele Bereiche der Architektur ermöglicht hat. Für die Firmen ist das Binden an das eigene Unternehmen wichtig, da sie viel Geld in die Ausbildung von dualen Studenten investieren.

Natürlich berechtigt das Bachelorstudium den Zugang zu einem Masterstudiengang. Man muss immer selber wissen, wie hoch man hinaus möchte und ob eine Spezialisierung durch einen Master für einen sinnvoll ist. Ich selbst möchte erstmal meine Bachelorurkunde in der Hand halten und etwas Berufserfahrung sammeln.

Über den Autor:

Marie Quast (26)
Studiengang: Architektur dual
Uni/Hochschule: hochschule 21
Regionalgruppe: Nord