10 Sep

Physikstudium, und dann?

Wenn man mit dem Gedanken spielt, Physik zu studieren, steckt dahinter oft der Wunsch, anschließend Physiker zu werden. Aber was genau hinter diesem ominösen „Physiker“ steckt, bleibt oft unklar, auch wenn man bei (Studien-) Beratungen nachfragt. Fragen wie „Was kann man als Physiker später eigentlich machen?“ oder auf „Wo kann ich anschließend arbeiten?“ werden auch noch während des Studiums von Professoren, Doktoranden und Studenten aus höheren Semestern leichthin mit „Alles.“ beziehungsweise „Überall.“ beantwortet.
Wie unbefriedigend diese Antworten für viele sind, wurde mir in meinem dritten Mastersemester, während meiner Masterarbeit bewusst, als ein Auszubildender der Arbeitsgruppe mir genau diese Fragen stellte, da er überlegte, nach seiner Ausbildung ein Physikstudium zu beginnen.
Dass diese Fragen zu Beginn, sprich während des Bachelorstudiums, nur im Hintergrund präsent sind, kann man dadurch gut verstehen, dass man in der Physik mit „nur“ einem Bachelor wenig anfangen kann, da meistens mindestens ein Master erwartet wird (zumindest wird einem dies vermittelt). Aber was fängt man nun mit einem Masterabschluss in Physik an? Hier stellen sich zwei wesentliche Fragen, die aber eng miteinander verknüpft sind: Promotion, ja oder nein? Wissenschaft oder Wirtschaft?


Doch was verbirgt sich hier hinter den Begriffen Promotion, Wissenschaft und Wirtschaft und warum hängen sie zusammen?
Promovieren wird oft auch als „seinen Doktor machen“ bezeichnet und, wie es diese Formulierung schon vermuten lässt, ist der Vorgang zur Erlangung eines Doktortitels. In der Physik heißt dies, dass man in der Regel drei bis fünf Jahre in einer Arbeitsgruppe an einer Universität forscht. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, in Unternehmen und Forschungseinrichtungen (Max-Planck-Institut, Forschungszentrum Jülich…) zu promovieren, wobei man immer einen Doktorvater an einer Universität hat.
Als Arbeit in der Wissenschaft wird bei einem Physiker das Forschen an einer Universität oder einem Forschungsinstitut als wissenschaftlicher Mitarbeiter, „Postdoc“ oder (Junior-)Professor bezeichnet.
Die Arbeit in Unternehmen hingegen wird als arbeiten in der Wirtschaft bezeichnet, wobei es egal ist, ob man in der Forschungsabteilung oder anderswo arbeitet und ob das Unternehmen überhaupt etwas mit Physik zu tun hat.


Hiermit wäre die Frage geklärt, was unter den drei Begriffen verstanden wird, bleibt noch die Frage, nach dem Zusammenhang.
Eine Promotion bedeutet, dass man für die Dauer von dieser weiter in der Wissenschaft tätig ist. Zwar kann man auch ohne Promotion in der Wissenschaft arbeiten, allerdings findet man dies so gut wie gar nicht und die Vorgaben zur Erlangung eines Doktortitels verlangen wissenschaftliche Veröffentlichungen, sodass ein wissenschaftsnahes Arbeiten auch hier unumgänglich ist. Zieht es einen in die Wirtschaft, so sollte man auch über eine Promotion nachdenken. Zwar ist dies für viele Stellen nicht not-wendig, andererseits ist sie vor allem im Bereich der Forschung und Entwicklung gerne gesehen und Unternehmen erkennen die Promotionszeit durchaus auch als Berufserfahrung an. Hier hilft ein Blick auf die interessanten Stellen und deren Anforderungsprofil.


Aber was macht nun ein „Physiker“?


In der Wissenschaft, auch während der Promotion wird fokussiert auf die Grundlagen oder Anwendungen geforscht. Der theoretische Physiker verbringt hierbei seine Zeit fast ausschließlich vor dem Bildschirm, dabei es gilt Modelle zu entwickeln und konkrete Vorhersagen mittels Simulationen zu treffen. Eine Berechnung kann hierbei durchaus Tage bis Wochen dauern, selbst auf einem modernen Supercomputer. Daneben fallen noch Besprechungen mit der Arbeitsgruppe und den Kooperationspartnern, Literaturrecherche, das Schreiben von Veröffentlichungen und das Erstellen von Konferenzbeiträgen an, sofern hierfür Ergebnisse vorliegen. wird zusätzlich in der Regel ein Beitrag für
die Lehre verlangt, sprich das Halten von Vorlesungen und Übungen, sowie das Betreuen von Praktika und Bachelor- oder Masterarbeiten. Das Schreiben der Dissertation (Doktorarbeit) kommt hinzu, sobald genügend Ergebnisse vorliegen, wobei dann oft die Arbeitszeit in der Forschung stark verringert wird.
Diese Aufgaben kennt auch der Experimentalphysiker, wobei die meisten nicht so viel Zeit vor dem
Bildschirm verbringen. Sitzt er doch vor dem Computer, so geht es um die Planung von Experimenten
inklusive (kleinerer) Berechnungen für die Komponenten und zu möglichen Ergebnissen, die Bestellung
der Komponenten, das Programmieren von Geräten und das Auswerten der gewonnenen Daten. Ansonsten
hält er sich viel im Labor auf, welches sich je nach Forschungsgebiet stark unterscheidet, von riesigen Hallen mit Teilchenbeschleunigern über Reinräume und stockfinstere Labore bis hin zur Polarstation oder der trockensten Wüste der Erde. Hierbei ist der Griff zum Schraubenzieher, zum Lötkolben und wenn einmal gar nichts mehr hilft, auch zum Hammer Alltag.
Es gibt aber auch Experimentalphysiker, die wie ihre theoretisch arbeitenden Kollegen kaum was anderes
als einen Bildschirm sehen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn zur Forschung Daten aus
großen Experimenten verwendet werden, bei denen die Anwesenheit vor Ort keinen Sinn hat oder
nicht möglich ist, man denke an Teilchenbeschleuniger wie den LHC oder XFEL, Teleskope oder
Satelliten.
Nach der Promotion kommt zu diesen Aufgaben noch das Einwerben von Forschungsgelder dazu, was
oftmals mit dem Schreiben von Anträgen und Berichten einher geht. Teilweise bekommt man auch
innerhalb der Arbeitsgruppe die Verantwortung für einen Teilbereich bzw. ein Forschungsprojekt,
was Personalverantwortung bedeutet.
Mittels einer Habilitation kann später eine Professur angestrebt werden. Mehr und mehr gibt es auch
in Deutschland Juniorprofessuren, welche ohne eine Habilitation auskommen, sodass bereits recht
früh eine kleine, mehr oder weniger selbstständige, Arbeitsgruppe geleitet werden kann. In diesem
Fall, egal ob Junior- oder Vollprofessur, bleibt weniger Zeit zum selbst Forschen, stattdessen ist Verwaltung
der Gruppe (Geld, Personal, Öffentlichkeitsarbeit, etc.) und die Unterstützung der Doktoranden/
Postdocs bei ihrer Forschung angesagt.


In der Wirtschaft ist die Antwort auf die Frage nach dem „Was kann ich machen?“ wirklich „Alles“.
Während theoretische Physiker oft bei Banken, Versicherungen, o.Ä. Modelle entwickeln und in IT-Unternehmen
ihre Programmiererfahrung nutzen, findet der Experimentalphysiker eher in der Forschungs-
und Entwicklungsabteilung, in der Qualitätskontrolle und Sicherung oder im Vertrieb eine
Anstellung, wobei dies nur eine grobe Zuordnung ist. Je nach Stelle treten Physiker dabei in Konkurrenz
zu Mathematikern, Informatikern, Ingenieuren, Wirtschafswissenschaftlern, uvm. Dabei profitiert er
davon, dass ihm aufgrund seines Studiums unterstellt wird, dass er ein „Allrounder“ ist, sich schnell in
neue Themen einarbeiten kann und sehr gute Problemlösungsfähigkeiten besitzt, da er diese systematisch
angeht. Dies hat zur Folge, dass Physiker, vor allem mit einer Promotion, recht schnell Personalverantwortung
bekommen (können), was allerdings auch bedeutet, dass weniger und weniger das eigentliche
physikalische Wissen aus dem Studium gefragt ist.
So vielfältig wie die Unternehmen in Deutschland sind, so vielfältig sind auch die Berufe, die mit einem
Studienabschluss in der Physik möglich sind, und die Einschränkung auf Deutschland gibt es aufgrund
der soliden Englischkenntnisse für einen Physiker nicht. Diese Feststellung ist für viele ein wenig unbefriedigend
(von diesem Beitrag wurde vermutlich etwas Handfesteres erwartet), aber sie ist meiner Erfahrung nach auch zutreffend. Vom Quantenphysikstartup über mittelständische Unternehmen und internationale Großkonzerne hin zu Verlagen, Museen und Ministerien, überall findet man Physiker und auch in der Politik sind sie gut vertreten. Abseits der typischen Tätigkeiten für Physiker erkennt man oft gar nicht mehr, dass jemand ein Physikstudium hinter sich hat. Aber ist das nicht gerade einer der Vorteile eines Physikstudiums? Die Tatsache, dass man sich nicht auf ein Berufsbild festlegen muss und sogar noch nach etlichen Jahren im Beruf frei und qualifiziert ist, den Beruf zu ergreifen, der einem
gerade am meisten Erfüllung bietet?
Zum Schluss noch ein paar erfreuliche und beruhigende Zahlen:
Laut den Zahlen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Bundesagentur für Arbeit beträgt die Arbeitslosenquote für Physiker (gemäß der Definition der der Bundesagentur für Arbeit) nur 2,9% (Stand Mai 2018), was einer Vollbeschäftigung entspricht. Hinzu kommt, dass die Anzahl der offenen Stellen wächst, die der arbeitssuchenden Physiker hingegen sinkt.

15 Sep

Ab ins Studentenleben!

Für viele ist es jetzt endlich so weit, das Studium beginnt. Zahlreiche Eindrücke aus der Ersti-Woche werden verarbeitet, die neue Wohnung wird mit einer Party eingeweiht und neue Freundschaften werden geknüpft.

Vor allen liegt eine Zeit voller aufregender Erlebnisse und neuer Herausforderungen. Mit dem Startschuss zum Studium beginnt für die meisten ein Marathon, bei dem man lernt Verantwortung zu übernehmen und Eigeninitiative zu zeigen. Es gibt viel zu erleben und auszuprobieren, wenn man offen und neugierig bleibt.

Ab und zu muss man auch über Hürden springen und Hindernisse überwinden. Es mag vielleicht einen zweiten oder einen dritten Anlauf brauchen und man verliert für einen kurzen Moment den Weg aus den Augen, doch wenn man stets einen Fuß vor den anderen setzt,  erreicht man das Ziel und blickt zufrieden auf die geschaffte Strecke zurück.

Soll heißen, dass so gut wie jeder im Verlauf seines Studiums an die eigenen Grenzen gerät – vielleicht sogar zum allerersten Mal – dass man aber deshalb nicht alles hinschmeißen muss, sondern an seinen Herausforderungen wachsen kann. Denn darum geht es: sich selbst weiterzuentwickeln.

Um euch den Einstieg ein wenig zu erleichtern, haben wir einige hilfreiche Links zusammengestellt:

Allgemeine Information:

Der Hochschulkompass ist ein Informationsportal der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in dem staatliche und staatlich anerkannte deutsche Hochschulen tagesaktuelle Informationen über ihre Studien- und Promotionsmöglichkeiten sowie ihre internationalen Kooperationen veröffentlichen.

STUB ist ein Angebot der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung sowie der Bundesagentur für Arbeit. STUB richtet sich an Abiturienten, die einen Überblick über das Studienangebot suchen.

Grundidee von Studis Online war (und ist es bis heute), StudentInnen und SchülerInnen rund ums Studium zu informieren – und zwar unabhängig und ausführlich auch die Hintergründe durchleuchtend.

Zur Studienfinanzierung:

Ziel des BAföG ist es, allen jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, unabhängig von ihrer sozialen und wirtschaftlichen Situation eine Ausbildung zu absolvieren, die ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht.

Um die Suche nach dem passenden Stipendium weiter zu erleichtern, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Stipendien-Datenbank „Stipendienlotse“ eingerichtet. Das Angebot ermöglicht die zielgenaue Suche nach unterschiedlichen Kriterien.

Für die Finanzierung eines Studiums ist vor allem die Familie verantwortlich. Nur wenn deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, beteiligt sich der Staat an der Studienfinanzierung. Dann sollte unbedingt BAföG beantragt werden.

Studienkredit.de dient – wie der Name schon vermuten lässt – als reines Informationsportal rund um das Thema Studienkredit und wird betrieben von der CareerConcept AG, dem Pionier und Marktführer für Studienfinanzierung in Deutschland.

Studierende jobben neben dem Studium, um die Haushaltskasse aufzustocken oder Erfahrungen für das späteres Berufsleben zu sammeln. In jedem Fall berührt der Job neben dem Studium die Themen Steuern und Sozialversicherungspflicht.

Glossar der wichtigsten Begriffe:

Empfehlenswert ist es auch sich an der eigenen Uni nach speziellen Beratungsangeboten umzusehen, die man bei Bedarf in Anspruch nehmen kann. Fast alle Universitäten bieten:

  • Zentrale & Fachbezogene Studienberatung
  • Soziale/Psychologische Beratung
  • Berufsberatungsangebote
  • Hochschulsport (verschiedene preiswerte Kursangebote)
  • Sammlung von Praktika-Angeboten
  • kostenlose Rechtsberatung für Studenten
  • Und vieles weiteres…

Es lohnt sich in jedem Fall, sich zu informieren und solche Angebote zu nutzen und das Studium nicht nur als kurzen Lebensabschnitt zu betrachten. Denn es kann viel mehr sein als das und bedeutet für jeden etwas anderes.

Studieren bedeutet für mich…

…Freiheit gewinnen und sich weiterentwickeln

…miteinander und voneinander lernen

…Verantwortung übernehmen

…Fehler machen und aus ihnen lernen

…mit Freunden in der Mensa sitzen

…lange Stunden in der Bibliothek verbringen

…immer wieder neue Leute kennen lernen

…Und wie würdest du diesen Satz beenden?

15 Aug

Studienwahl: Mehrere Zusagen – wie entscheide ich?

So langsam ist es soweit: Die Zulassungsbescheide von den Universitäten werden verschickt! YAAAY! Habt ihr bereits mehrere Zusagen gesammelt, wisst aber nicht, wie ihr euch entscheiden sollt? Diese Tipps können euch bei einer Entscheidung helfen:

[Wenn ihr keine Zusagen bekommen habt, lest direkt weiter unter „Was tun, wenn keine Zusage dabei ist?“

1. Der Studiengang

Vorrang bei der Entscheidung, welche Zusage ihr annehmen wollt, hat der Studiengang, denn darum geht es beim Studieren. Habt ihr euch für verschiedene Studienfächer beworben, könnt bzw. müsst ihr euch nun entscheiden. Stellt euch folgende Fragen: Welches der Fächer würde mir am meisten Spaß bereiten? Wo liegen meine Interessen und Stärken? Wo sehe ich mich später? Welches Fach bringt mich am ehesten zu meinem Wunschberuf? Die Antworten helfen euch, ein Studienfach zu wählen.
Weitere Informationen neben den Beschreibungen des Faches, welches die jeweilige Universität zur Verfügung stellt, findet ihr heraus, wenn ihr einen Blick ins Modulhandbuch werft (am einfachsten nach Uni, Studiengang und „Modulhandbuch“ googlen, da viele Unis das ein wenig versteckt haben). Im Modulhandbuch werden die einzelnen Bausteine des Studienfaches näher erläutert. Eine tolle Hilfe, um einen konkreten Blick auf das Studienfach zu bekommen. Noch konkreter wird es, wenn ihr ins Vorlesungsverzeichnis schaut. Hier findet ihr alle Vorlesungen und Veranstaltungen der Universität aufgelistet. Sucht nach eurem Studienfach und klickt euch einfach mal durch die Vorlesungen und Seminare, denn die Dozenten geben hier (mehr oder weniger) detaillierte Informationen zu den jeweiligen Kursen.
Ist keine Zusage für euer absolutes Wunschstudium dabei, überlegt, ob es eine realistische Möglichkeit gibt, dass ihr noch nachrücken könntet. Ist dies nicht der Fall, könntet ihr überlegen, etwas ähnliches zu studieren, dass euch auch sehr gefallen könntet! Ist auch dies nicht der Fall, lest unter „Was tun, wenn keine Zusage dabei ist?“ weiter.

2. Die Universität

BWL ist nicht gleich BWL, Psychologie nicht gleich Psychologie. Es kommt auch auf die Uni an! Habt ihr euch für ein Studienfach entschieden, liegt es nun an euch, die für euch passende Universität heraus zu suchen. Nicht jede Uni lehrt die gleichen Inhalte!! Die Inhalte des Studiums an einer Uni werden maßgeblich von den dort ansässigen Professoren beeinflusst (Wie groß dieser Einfluss ist, hängt z.T. auch vom Studienfach ab). Dies bedeutet, dass Psychologie in Marburg anders ist, als Psychologie in Heidelberg. Um herauszufinden, welche Uni besser zu euren Interessen passt, werft auch hier einen Blick ins Modulhandbuch sowie Vorlesungsverzeichnis. Weitere Hinweise zu den Forschungsfeldern der Professoren einer Uni findet ihr unter den Seiten der Fakultäten bzw. den Lehrstühlen der Professoren.
Neben den Kursen gibt es noch weitere Aspekte, die ihr bei der Wahl einer Universität mit einbeziehen könntet: Ist die Uni eine Campus-Uni oder sind die Standorte über die Stadt verteilt? Wie ist das Essen in der Mensa? Wie gut ist die Bibliothek ausgestattet (v.a. in Bezug auf mein Studienfach) und wie sind die Öffnungszeiten? Welche Sportangebote gibt es an der Uni? Gibt es einen Career Service?

3. Die Stadt

Ausschlaggebend ist hier die Frage: Kann ich mir vorstellen, dass ich mich hier wohl fühlen werde? Wenn noch genügend Zeit ist, ist es immer hilfreich, sich die Stadt vorher anzuschauen und sich selbst vor Ort einen Eindruck zu verschaffen. Ist das nicht möglich, ist das Internet eine große Hilfe 😉 (u.a. Google Maps Streetview).
Fragen, die ihr euch an dieser Stelle stellen könntet wären: Kann ich mir das Leben dort leisten? Wie teuer sind die Mieten? Kann ich weiterhin meinem Lieblingssportnachgehen? Wie weit ist es von zu Hause (obwohl ich hier anmerken muss, dass man, nur weil man nah an zu Hause wohnt, automatisch auch öfter nach Hause fährt, als wenn man weiter weg wohnt)?
Es ist nicht ratsam, sich für ein Studium/eine Universität zu entscheiden, nur weil einem die Stadt gefällt. Dass es das richtige Studienfach für euch ist, ist wesentlich wichtiger. Obwohl es natürlich auch von Bedeutung ist, dass ihr euch an eurem Studienort wohl fühlt, denn ihr werdet 3 oder sogar 5 Jahre dort verbringen.

Was tun, wenn keine Zusage dabei ist?

Es kann auch vorkommen, dass ihr keine Zusagen bekommen habt. Jetzt müsst ihr jedoch nicht gleich in Panik verfallen. Bei den meisten Universitäten könnt ihr sehen, welchen Wartelistenplatz ihr zugewiesen bekommen habt. In den meisten Fällen sagen noch einige, die einen Platz bekommen haben ab, sodass die Chance besteht, dass ihr noch nachrücken könnt. Diese sogenannten Nachrückverfahren beginnen meist erst nach Ende der Frist zur Rücksendung der Zulassungsbescheide, welche so ca. gegen Ende August ist. Es besteht also ggf. noch die Möglichkeit, dass ihr noch einen Studienplatz bekommt, dazu braucht ihr vermutlich noch ein wenig Geduld.
Eine weitere Chance auf einen Studienbeginn zu diesem Wintersemester bietet die Studienplatzbörse http://www.hochschulkompass.de/studienplatzboerse.html. Frei gebliebene Studienplätze werden hier angeboten. Zwischen August und Oktober werden hier noch Studienplätze, auf die ihr euch bewerben könnt, gesammelt.
Falls es auch mit dem Nachrücken oder der Studienplatzbörse nicht klappt, steht es eher schlecht um einen Studienstart zu diesem Wintersemester. Möglich wäre, dass ihr euch zum Sommersemester oder nächstes Jahr wieder zum Wintersemester bewerbt. In der Zwischenzeit könntet ihr die Gelegenheit nutzen und ein freiwilliges soziales (o.ä.) Jahr zu machen, Praktika zu absolvieren oder einfach arbeiten zu gehen.

Über den Autor

Christina Kößmeier (27)
Studiengang: Medien- und Kommunikationswissenschaften (Bachelor), Communication & Cultural Management (Master)
Uni/Hochschule: Universität Mannheim (Bachelor), Zeppelin Universität Friedrichshafen (Master)
Regionalgruppe: München

29 Jul

Wie mache ich erfolgreich Homeoffice?

Wie mache ich erfolgreich Homeoffice?

Oder was ich bisher dabei Alles falsch gemacht habe

Das Virus hat uns alle im Griff und das schon seit einigen Monaten. Das Sommersemester findet bis auf seltene Ausnahmen im Online-Betrieb statt und viele von uns arbeiten im sogenannten Homeoffice. Doch wie genau mache ich jetzt am besten „Homeoffice“?

Das ist eine Frage, die ich mir zu Beginn oft gestellt habe und auf die ich jetzt, nach einigen Monaten ins kalte Wasser springen, langsam eine Antwort finde. Das größte Problem, dem ich mich entgegenstellen musste und auch immer noch muss, ist die Ablenkung. In meiner eigenen Wohnung gibt es einfach viel zu viele Dinge, die ich gerade lieber tun würde als zu arbeiten. Daher mein erster Tipp, wenn es euch irgendwie möglich ist, richtet euch ein Arbeitszimmer ein, in dem ihr nur das aufbewahrt, was für die Arbeit auch wirklich relevant ist. Ich weiß allerdings auch, dass es vielen von euch wie mir gehen wird. Ich wohne in einer WG, in der ich nur mein eigenes Zimmer zum Arbeiten zur Verfügung habe, also was jetzt?

In meinen Augen ist Struktur das A und O im Homeoffice. Also sortiert euren Schreibtisch und macht euch Platz für euer Material (was ich immer noch nicht geschafft habe). Wenn ihr nicht die richtigen Grundvoraussetzungen habt (Computer, Laptop, Bildschirm etc.), fragt auf der Arbeit oder in der Uni nach, was ihr vielleicht von dort mitnehmen dürft bzw. was euch gestellt wird.

Eine weitere Struktur, die mir die Arbeit im Homeoffice erleichtert hat, ist ein Arbeitsplan. Überlegt euch, über welchen Zeitraum ihr planen könnt. Versucht aber zumindest am Morgen einen Plan für den Tag zu erstellen und festzulegen, welche Aufgaben ihr auf jeden Fall bis zum Abend erledigt haben wollt. Ein solcher Plan hilft mir immer unheimlich bei der Motivation. Bedenkt bei der Planung des Tages aber auch, dass ihr Essen und Trinken nicht vernachlässigt. Potenziell muss noch Mittagessen gekocht werden, was meiner Erfahrung nach wesentlich länger dauert, als in die Mensa oder Cafeteria zu gehen. Außerdem fällt es mir persönlich immer schwer, nach dem Mittagessen wieder mit der Arbeit anzufangen, besonders wenn ich über eine Stunde mit Kochen und Essen beschäftigt war. Daher würde ich empfehlen, wenn möglich, das Essen am Vorabend vorzukochen, sodass es nur noch aufgewärmt werden muss oder sich für den Mittag ein paar Brote zu schmieren.

Der nächste Punkt, den ich an dieser Stelle erwähnen möchte, ist die Kommunikation mit Chef und Kollegen oder den Professoren und Kommilitonen. Ich finde, dass die Arbeit im Team und der Austausch mit Kollegen unheimlich wichtig für den Fortschritt meiner Aufgaben sind. Aber gerade dieser Austausch, der unter normalen Umständen häufig in der Kaffeepause oder direkt am Schreibtisch stattfindet, fehlt im Homeoffice. Dementsprechend halte ich es für besonders wichtig, die Kommunikation mit den Kollegen so gut wie möglich aufrecht zu erhalten. Sei es über Videochats, Telefonate oder Email, versucht mit eurem Arbeitsumfeld in Kontakt zu bleiben. Meine Kollegen haben mir schon häufig dabei geholfen, einen neuen Blickwinkel – und damit einen neuen Ansatz – auf meine Aufgaben zu gewinnen, um ein Problem zu lösen. Das können sie auch, wenn wir im Homeoffice sind. Ich muss sie nur kontaktieren.

Zuletzt möchte ich euch noch ans Herz legen, auf eure Work-Life-Balance zu achten. Etwas das mir im Homeoffice immer wieder passiert, ist, dass ich über meine feste Arbeitszeit hinaus arbeite, weil ich mich an einem Problem festgefressen habe und dadurch meine Freizeit vernachlässigte. Überstunden sind zwar auch im regulären Arbeitsalltag manchmal unumgänglich, aber wenn ich den Arbeitsplatz verlassen habe, kann ich auch die Arbeitsprobleme bis zum nächsten Tag ruhen lassen. Also achtet darauf, dass ihr euch die Auszeiten nehmt, die ihr auch an einem normalen Arbeitstag habt.

Über den Autor:

Katrin Herweg (23)
Ausbildung: –
Studiengang: M.Sc. Physik
Uni/Hochschule: RWTH Aachen
Regionalgruppe: Köln

„Mein schönster Homeofficeplatz“

Und jetzt nochmal aufgepasst, wir wollen nun noch euren Ehrgeiz ankurbeln! So langsam ist das Homeoffice für einige von uns schon normal geworden – mit all dem „Wahnsinn“ und „Frohsinn“ der damit verbunden ist.

Wir fragen uns, wie die ASkler und SK-Stipendiaten eigentlich im homeoffice klar kommen. Wie arbeitet ihr denn zu Hause? Habt ihr Lust uns ein Foto von euch an euren Homeoffice-Plätzen zu schicken/mailen?

Wir starten hiermit einen Wettbewerb unter dem Motto „Mein schönster Homeofficeplatz“. Eine teilweise qualifizierte und nicht unabhängige Jury wird über die freiwilligen Einsendungen beraten und einen tollen Preis ausloben. Wir freuen uns auf viele Einsendungen an info@askev.de und sind gespannt, was euch für kreative Ideen kommen.

Einsendeschluss ist der 13.08.2020.

05 Mai

Studiengänge – Vielfalt und Orientierung

Ein Überblick über die Studienfächer der Studienkompass-Teilnehmer und Alumni


Du weißt noch nicht genau, was du studieren sollst? Du fragst dich, wie es eigentlich wirklich ist, dein „Traumfach“ zu studieren? Hier kannst du nachlesen, was in der ASk-Community studiert wird!

In unserem Blog findet ihr in den nächsten Wochen immer wieder die neue Vorstellung eines Studienganges unserer STUDIENKOMPASS-Teilnehmer sowie ASk-Mitglieder. Es wird von Inhalten, Zukunftsmöglichkeiten und vor allem, persönlichen Erfahrungen, berichtet. Unter der Kategorie „studiengänge“ werdet ihr alle bisher veröffentlichten Texte zu diesem Thema finden.

Du studierst etwas, das noch nicht bei unseren Beiträgen dabei ist? schreibe uns einfach an info@askev.de eine Mail! Wir brauchen jederzeit neue Beiträge und freuen uns auf deine Ideen!

31 Mrz

Studienorganisation – Wie ich mein Studium durch Selbstorganisation besser auf die Kette kriege

„Wie ich mein Studium durch Selbstorganisation besser auf die Kette kriege“

Wer kennt es nicht: Semesterstart, die Uni ruft wieder und erwartet organisatorische und gedankliche Höchstleistungen. Sei es der lückenhafte Stundenplan mit freier Zeit, die sich schwer sinnvoll füllen lassen, oder der Stoff der einzelnen Fächer, der die eigene Freizeit durch Prokrastination verdrängt. Vielleicht ist es ja auch der Fakt, dass kaum eine Universität damit rechnet, dass man neben dem Studium Geld verdienen muss.

Egal was es ist, jeder Student kennt Stress. Nicht alles im Griff zu haben, was eigentlich getan werden müsste, ist ein weit verbreitetes Phänomen unter Studenten, vielleicht aber auch unter Menschen generell. Doch wie schafft man es Universität, Arbeit, Ehrenämter, Freunde, Beziehung, Sport und ausreichend Schlaf in eine Woche mit 168 Stunden zu packen? Und wann zur Hölle soll man sich um den immer weiter anwachsenden Wäscheberg kümmern?

Für viele beginnt dieses Problem schlichtweg mit Überforderung. Wenn ich mich konstant mit 25317 Dingen auseinandersetzen muss, die sich immer und immer wieder in den Vordergrund schieben, dann komme ich nirgendwo richtig vorwärts. Leider ist es nie so, dass ein fest definiertes vor einem steht, dass man einfach abarbeitet und dann ist gut. Meistens muss man sich die genaue Aufgabenstellung der Arbeit oder Aufgaben selbst definieren, um voran zu kommen. Und meistens sind aus auch wir, die festlegen, wann etwas abgeschlossen ist (ganz tückisch für die Perfektionisten unter uns!).

Das ist auch schon ein sehr wichtiger Punkt: Sich klarzumachen, was eigentlich erreicht werden soll. Das steckt die Rahmenbedingungen der Aufgabe ab. Möchte ich im Fach Energiespeichertechnologien eine 1 vor dem Komma als Note haben oder reicht es mir, den Stoff zu verstehen und wiedergeben zu können? Ist mein Ziel, acht Stunden in der Bibliothek zu sitzen und auf meine Notizen zu Starren oder bin ich zufrieden, wenn ich Kapitel 4 vor dem Mittagessen draufhabe? Allein durch die Umstrukturierung der Gedanken auf das definierte Ziel entsteht eine Entlastung der Psyche zusammen mit einer Konditionierung der großen, nicht bewältigbar scheinenden Aufgabe. Es entstehen kleinere Ziele, die nach und nach abgearbeitet werden können und zwischenzeitlich für ein Fortschrittsgefühl sorgen. Es liegt nicht an der Zeit, wenn etwas nicht vorankommt, sondern daran, dass diese nicht definiert sind.

Wenn ich nun festgelegt habe, was meine Aufgabe denn ist, heißt das noch lange nicht, dass ich diese entspannt angehen kann. Ich muss mich immer noch mit den 25316 anderen Aufgaben in meinem Kopf rumschlagen. Es heißt, diese aus meinem Kopf zu bekommen. Egal wie, wichtig ist nur diese nicht mehr dauernd vor Augen schwirren zu sehen. Das kann beispielsweise ein Notizbuch sein, ein Eingangskorb, Whiteboard oder eine App sein. Wichtig ist nur, dass die Aufgaben physisch aus deinem Kopf ausgelagert worden sind.

Anschließend kann man sich auf diesen Aufgabenberg stürzen und ihn durcharbeiten, das heißt priorisieren: Kann ich diese Aufgabe direkt erledigen? Muss ich auf eine Antwort einer anderen Person warten? Muss ich überhaupt etwas machen oder darf ich es nur nicht vergessen? Nur durch dieses ordnen der Aufgaben stellt sich eine Struktur ein, die es ermöglicht diese zu erledigen. Im Prinzip arbeitet jeder danach – allerdings ungeordnet. Und genau diese Unordnung stresst!

Vielleicht kommt die Frage auf: Was mache ich mit einer Aufgabe, die ich nicht direkt erledigen kann? Ganz klar: ein Organisationssystem muss her! Das könnte ein Terminkalender, To-Do-Listen,

oder eine Projektliste sein. Wichtig ist nur, sich genau aufzuschreiben, welche Handlung nötig ist. Wenn ich „Einkaufen“ aufschreibe, dann habe ich vielleicht im Kopf, dass mir in drei Tagen die Milch ausgeht, aber genau das ist das Problem – es steckt im Kopf. Stattdessen lieber „Milch einkaufen“ auf die To-Do-List. Oder statt „Lernen“ „Übung 1 durchrechnen“ notieren.

Natürlich ist es wichtig, diese Listen regelmäßig durchzusehen. Gute Zeitpunkte wären abends vorm Schlafen oder morgens vor dem Verlassen des Hauses. Dabei stellt sich vielleicht die Frage: Wie entscheide ich, was ich zuerst machen soll? Orientierungsmöglichkeiten sind da die verfügbare Zeit (10 Minuten vor der Vorlesung schaffe ich vielleicht ein paar Mails, aber kein Kapitel einer Vorlesung), die verfügbare Energie und die Priorität.

Diese ganzen Punkte sind eigentlich nur das anwenden des gesunden Menschenverstandes. Aber dieser geht im Stress gerne mal unter oder ihm wird nicht genug vertraut. Meistens geht der aktive Part schneller als erwartet von der Hand, wenn nur einmal angefangen wird mit der Aufgabe.

Frustration und Überforderung wurzeln meistens in einer nicht eingehaltenen Abmachung mit uns selbst. Wollte ich heute eigentlich das Bad putzen und danach noch etwas für die Uni machen, habe aber die ganze Zeit nur auf Netflix rumgehangen, dann stellt sich Frustration ein, weil ich das Vertrauen in mich selbst verloren habe, weil ich mich nicht an eine Abmachung mit mir selbst gehalten habe. Dadurch, dass ich weiß, wie ich bekomme was ich will (Klo putzen, Dusche säubern, Waschbecken schrubben, Vorlesung 2 zusammenfassen, Notizen dazu durchlesen, Thema XY verstehen), weil ich definiert habe, wie ich das Ziel erreiche, fällt es deutlich leichter es zu erreichen. Die Lösung ist schlussendlich dafür zu sorgen, dass das auch passiert! Dann klappt es auch mit dem nächsten Semester, ohne Wochen in der Bibliothek zu bringen und trotzdem abends enttäuscht nach Hause zu gehen und sein Studium in Frage zu stellen.

 

Über den Autor:

Hendrik Heider (23)
Studiengang: Rohstoffingenieurwesen
Uni/Hochschule: RWTH Aachen
Regionalgruppe: NRW

24 Mrz

5 Tipps für das Lernen an der Uni

Studieren bedeutet häufig, schwierige Sachen in den Kopf zu kriegen. Das ist nicht immer ganz einfach und vor allem zur Prüfungszeit sucht man nach der perfekten Methode dafür.

Die Frage nach der ultimativen Variante sich endlich alles merken zu können was man will, lässt selbst den tollsten Gedächtniskünstler alt aussehen. Schon die alten Griechen wussten, dass Wissen Macht ist. Aber wie in aller Welt soll man sich zum Beispiel die Namen von allen neuen Gesichtern auf der Mensa Party merken oder noch schlimmer den Stoff aus einem ganzen Semester Marketing einprägen?

Gibt es überhaupt ein Patentrezept zum Lernen? – Sollte jemand das Geheimrezept eines Tages entdecken, wird er vermutlich der reichste Mensch der Welt. Bis dahin müssen wir uns mit den Tipps begnügen, die wir durch teilweise schmerzhafte Erfahrungen gelernt haben oder die uns andere verraten haben.

Als erstes muss gesagt werden, dass sich das Lernen an der Uni natürlich nicht grundlegend von dem zu Schulzeiten unterscheidet. Aber zum  Beispiel ist der Umfang viel größer und ihr seid viel freier in dem WAS ihr lernt, WIE ihr lernt, WANN ihr lernt. Es gibt keine meist kein Zwischentests, die zum Lernen zwingen, etc. Eines habe ich zu Beginn meines Studiums schnell feststellen müssen: mit ein bisschen Aufzeichnungen durchlesen und wiederholen ist die Geschichte nicht erledigt, sonst fällt man auf die Nase! Aber ganz ruhig, wir Menschen wachsen mit unseren Aufgaben und ein paar Ratschläge gibt es dann doch, die man beherzigen kann:

Nummer 1:

Selektieren ist das Stichwort – Aussortieren. Nicht alles was der Dozent lehrt ist auch prüfungrelevant, meist erfährt man das wenn man ein wenig genauer zuhört oder direkt nachfragt. Es gibt einfach Inhalte, die zwar äußerst interessant sein können, aber keinen Bestandteil der Prüfungen bilden. Ebenso wenig muss wirklich jeder

einzelne Text der vorgegebenen Literatur gelesen werden, meist reicht ein mehr oder weniger schnelles Überfliegen der Texte. Im Idealfall geschieht das schon während des Semesters, so ist der Arbeitsaufwand später geringer. Außerdem hilft es, wie bereits gesagt, in den Vorlesungen aufzupassen und besonders Wichtiges in den Folien zu markieren. Im ersten Semester sind die meisten Professoren auch so nett und sagen es, wenn Inhalte wirklich wichtig oder eher unwichtig sind. Natürlich ist auch direktes Nachfragen erlaubt.

Nummer 2:

Aus dem ersten Tipp ergibt sich auch schon der zweite, nä

mlich das regelmäßige Besuchen der Vorlesungen. Abgesehen davon, dass man so, wie schon erwähnt, mitbekommt, welche Inhalte relevanter sind und welche eher nicht, hilft es den meisten Menschen Informationen über verschiedene Kanäle zu erhalten. Schon einmal gehörte Informationen prägen sich beim Lernen viel leichter ein, vor allem wenn der Professor zu besonders theoretischen Themengebieten anschauliche Beispiele liefert, die er in der Vorlesung ausführlich behandelt. Wenn man nicht anwesend ist, bekommt man solche helfenden Lernstützen nicht. Selbst wenn man liebe Kommilitonen und Kommilitoninnen hat, die einem ihre Aufzeichnungen im Nachhinein geben, ist es oft nicht dasselbe wie selbst anwesend zu sein. Häufig steht auch nur wenig auf den Folien der Dozenten und man muss sich in den Vorlesungen viel notieren, da das meiste nur mündlich gesagt wird. Die Mitschriften von anderen helfen einem nicht zwangsläufig dabei die Inhalte zu verstehen und da jeder Mensch anders selektiert, welche Notizen relevant sind, basierend auf Vorwissen, Blickwinkel oder Denkweise, kann man sich so selbst schnell ins Aus befördern.

Nummer 3:

Ein altbekanntes Problem unter Schülern und Studenten: Das Bulimie-Lernen. Alle Inhalte werden schnell vor der Klausur gelernt und danach wieder vergessen. Das ist nicht der Sinn eines Studiums, das ja vor allem im Bachelor die Grundlagen des Fachs vermitteln soll. Meist resultiert Bulimie-Lernen daraus, dass man das Lernen bis knapp vor der Prüfung vor sich herschiebt, immer mit dem Gedanken „Ich habe ja noch Zeit“. Plötzlich steht der Prüfungstermin dann vor der Tür und man fragt sich wo die viele Zeit geblieben ist. Hier hilft nur kontinuierliches Arbeiten. Statt kurz vor Mitternacht mit dem Lernen zu beginnen, sollte man sich frühzeitig mit dem Stoff befassen, Karteikarten schreiben und Vorlesungen nachbereiten. Wenn wir ehrlich sind nimmt sich vermutlich jeder Student zum Semesterbeginn aufs Neue vor, dieses Mal auf jeden Fall früher zu lernen und kommt dann letztendlich doch wieder in den Prüfungsstress, weil andere Sachen einfach schöner sind als Lernen. Aber da es hilft wirklich das ganze Semester lang am Ball zu bleiben und sich seine Aufgaben zu verteilen. Man kann Vorlesungen nachbereiten, Texte lesen, Übungen machen und schon beginnen sich einige Inhalte einzuprägen. So ist das Arbeitspensum definitiv zu schaffen und so bleibt einem auch viel vom gefürchteten Prüfungsstress erspart.

Nummer 4:

Wer immer nur büffelt und sich keine Auszeit gönnt, erreicht am Ende nichts außer den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Zu lernen ist wichtig und gehört zum Uni-Leben, wie Milch zur Tüte, aber man darf es nicht übertreiben. Gönn dir Pausen um auch mal den Kopf frei zu bekommen. Eine super Möglichkeit zum Abschalten bieten gute Freunde, entspannende Musik, Sport oder auch Shoppen. Warum eigentlich nicht alles? M

an kann sich auch “austricksen”, indem man sich nach gelungenen Lerneinheiten selbst belohnt, treu dem Motto “nach der Arbeit folgt das Vergnügen”. Geht Eis essen, esst ein Stück Schokolade, geht Kaffee trinken oder gönnt euch eine andere Kleinigkeit zur Belohnung. Kurz gesagt: auch mal einen Gang zurück schalten und ausspannen.

Nummer 5:

Eine große Hilfe in den meisten Studiengängen sind Altklausuren. Also Klausuren die in vorhergegangenen Semestern geschrieben wurden. Meist legt der Fachschaftsrat diese Klausuren irgendwann offen oder wissenschaftliche Mitarbeiter bearbeiten diese direkt in den Tutorien der jeweiligen Vorlesungen mit euch. Auch hier solltet ihr wenn möglich unbedingt anwesend sein! Bearbeitet ansonsten selbständig die Altklausuren, damit ihr wisst was euch  in der Klausur ungefähr erwartet. Die meisten Professoren versuchen nämlich nicht in jeder Klausur das Rad neu zu erfinden. PS: Es kann passieren, dass es für euren Studiengang keine Altklausuren gibt. Bekommt dann keine Panik, setzt euch zum Beispiel mit anderen Kommilitonen zu Lerngruppen zusammen und besprecht gemeinsam eure Fragen. Altklausuren sind nur Hilfestellungen, kein Muss.

Abschluss

Manchmal könnt ihr das Gefühl bekommen, euch wächst das Studium mit der ganzen öden Lernerei über den Kopf. Aber gebt dann nicht einfach auf, vergesst nicht: ihr seid nicht die ersten und werdet nicht die letzten sein, die sich im Irrgarten der Prüfungen zurecht finden müssen, aber mit etwas Übung schafft ihr das. Insgesamt gilt es eine ausgeglichene Balance zwischen Lernen und Freizeit zu finden. Gelingt euch das, werdet ihr euer Studium sicher erfolgreich meistern können.

 

Über den Autor:

Yvonne Thiele (25)
Studiengang: Kommunikationswissenschaft und Skandinavistik
Uni/Hochschule: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Regionalgruppe: Greifswald/Stralsund

„Mir gefällt am Studienkompass, dass er es jungen Menschen ermöglicht ihr Potential auszuschöpfen und neue Wege zu gehen, die sie alleine nicht gegangen wären.“

17 Mrz

Von der Hochschule in die Arbeitswelt

Wie oft sehnt man sich doch während des Studiums nach diesem Moment, in dem der Studienabschluss in der Tasche ist und man endlich das richtige Geld verdienen kann. Kein Lernen mehr am Wochenende und bis spät in die Nacht, keine Vorlesungen oder Seminare früh morgens und keine Projektarbeiten mehr! So ähnlich ging es zum mindest mir nach 8 Semestern Bachelorstudium. Während meinen Praktika im Studium wurde ich von den alteingesessenen Kollegen immer belächelt. Ich freute mich darauf, jetzt endlich ernst genommen zu werden und selbst voll durchzustarten.

Am Abend vor meinem ersten Arbeitstag wurde mir dann allerdings doch etwas komisch. Ich war auf einmal aufgeregt, da ich nicht so recht wusste, was mich erwartete. Ich kannte die Kollegen noch nicht, wusste nicht, wie sie mich aufnehmen würden. Die so vertraut gewordenen Gebäude der Hochschule und die bekannten Gesichter aus den letzten vier Jahren waren nun erstmal Geschichte. Plötzlich hatte ich das Gefühl, selbst viel mehr Verantwortung tragen zu müssen. Mache ich auch alles richtig? Als mir eine ehemalige Kommilitonin von ähnlichen Gedanken berichtete, war ich zumindest etwas beruhigt. Meine Freude über die neue Stelle und all die Herausforderungen und Möglichkeiten, die da auf mich warteten, war trotzdem erstmal über alle Berge!

Am ersten Arbeitstag selbst war ich dann fast angespannter als vor dem Bewerbungsgespräch für den Job. Dabei hätte ich doch einfach stolz auf das bisher erreichte sein können! Die ersten Tage im Team waren dann total entspannt, zu Anfang war ich noch etwas unsicher aber konnte schnell meine Aufgaben im Team finden. Manchmal konnten die Kollegen sogar von mir profitieren – bestimmte Prozesse oder Methoden aus dem Studium waren ihnen längst entfallen und so bereicherten wir uns gegenseitig.

Was für mich allerdings sehr faszinierend und zu Beginn ziemlich schwer war: ich musste lernen, dass nach Feierabend auch wirklich nicht mehr gearbeitet wird. Nachdem man quasi sein ganzes Leben gewohnt ist, nach der Schule oder den Vorlesungen noch zu lernen oder irgendwas zu lesen, musste ich lernen, mit dem Ende meines Arbeitstages auf den Privatmodus umzuschalten, das Firmenhandy aus zu machen und nicht mehr über die Themen aus dem Büro nachzudenken. Eigentlich war das immer das, worauf ich mich während des Studiums gefreut hatte. Aber tatsächlich war das erstmal gar nicht so einfach für mich!

Mittlerweile bin ich aus meiner Sicht ganz gut im Berufsleben angekommen und muss sagen, dass ich es sehr genieße! Auch meinen ursprünglich geplanten berufsbegleitenden Master habe ich erstmal verschoben. Ich bin mir sicher, irgendwann packt mich die Lust auf was Neues und das Studieren wieder, aber gerade bin ich glücklich mit meiner Tätigkeit und den totalen Freiheiten nach dem Feierabend!

Über den Autor:

Franziska Alpen (24)
Studiengang/Ausbildung: B.A. Pflege
Uni/Hochschule: HAW Hamburg
Regionalgruppe: Nord

10 Mrz

SINNKRISE … was ist das überhaupt?

… was ist das überhaupt?

Eine „psychische Krise, in die jemand geraten ist, weil er das Leben nicht mehr als sinnvoll erfährt“. Ok, ganz so dramatisch meinte ich es dann nun doch nicht. Aber letzte Woche war ich todtraurig und hatte keine Lust auf Schokolade (was schon was heißen will). Und das alles, nachdem ich 6 Wochen lang Praktika gemacht habe. In der Zeit habe ich nicht nur viel gearbeitet und natürlich auch den Kaffee-kochenden-Deppen gespielt – ich habe auch viele Menschen kennengelernt, die meinen Studiengang damals auch belegt haben. Was ich da hören musste, hat mir überhaupt nicht gefallen. Das liegt vermutlich daran, dass es zu gleichen Teilen deprimierend wie wahr ist. Hier eine kleine Auswahl meiner Top- Zitate:

„ … also wenn ich damals nicht noch etwas anderes dazu studiert hätte, hätte ich niemals einen Arbeitsplatz bekommen“ (ich studiere natürlich nur ein Fach)
„… es ist eben so mit den Geisteswissenschaften: späteres Berufsfeld? Taxifahrer!“ (haha)
„ Ja der Studiengang hat schon ziemlich abgebaut durch die Kürzungen an eurer Hochschule, aber das konntest du ja vorher nicht wissen“ (selbst wenn ich es gewusst hätte, diesen Studiengang gibt es eben nur einmal in Deutschland)

Und da war sie: meine ganz persönliche Sinnkrise. Da strecke ich mal für 2 Monate die Fühler aus, in die richtige Welt, raus aus meiner Studentenblase – wo ich spät aufstehe, wenig lerne, viel Spaß habe und spät ins Bett gehe- und dann passiert mir sowas: Da wird mir doch glatt gesagt, dass mein Studium vielleicht lustig und interessant und auch gar nicht anstrengend ist – aber man damit später vielleicht mal nix wird!? Irgendwie muss ich hysterisch lachen über meine eigene Naivität. Ich habe doch gewusst, dass ich nur mit guten Noten herausstechen könnte aus einem Studiengang, den entweder niemand kennt („Sprechwissenschaft – ist das sowas wie Logopädie?“) oder von dem jeder glaubt, dass er ihn auch beherrschen würde („Rhetoriktrainer ist kein geschützter Beruf, also könnte auch Onkel Fritz sich eine Visitenkarte mit der Berufsbezeichnung drucken“). Meine Noten sind eigentlich ganz ok und außerdem dachte ich ja, dass ich noch genügend Zeit habe bis ich mir über die Zukunft Gedanken machen muss. Und plötzlich bin ich schon ein Jahr vor dem Abschluss. Ich dachte: Nach dem Bachelor kommt der Master kommt der Job. Aber welcher Master? Und welcher Job überhaupt? Und woher weiß ich, wie viel das eine mit dem anderen zu tun hat? Was genau wird man denn zum Beispiel mit dem Master „Mediensprechen“?

Zum Glück habe ich mich letztens erst informiert, aus welchen Leistungen sich eigentlich meine Studiengebühr zusammensetzt. Und dazu gehört auch die Studienberatung, die man jederzeit an seiner Uni in Anspruch nehmen darf. Und das tat ich dann auch: Eine kurze Mail und ein Rückruf – dann stand der Termin. Zusammenfassend gesagt waren es zwei nette, aufschlussreiche, mini-psychotherapie-mäßige Stunden mit einem kompetenten Studienberater. Natürlich hatte ich mir erhofft, dass dieser Mann mir den Masterplan meines Lebens vorlegt und mich in die richtige Richtung schubst. Den Zahn musste er mir leider schnell ziehen, doch danach blieben Dinge bei mir hängen wie:

„Hören Sie doch nicht so viel auf Andere! Machen Sie sich doch mal ein eigenes Bild von den Mastermöglichkeiten auf Ihrem Gebiet!“
„Versuchen Sie, so viele Praktika wie möglich zu machen. Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl, wenn es Ihnen irgendwo besonders gut gefällt und schauen Sie sich dann in dieser Richtung weiter um.“
„Verkaufen Sie bei Bewerbungsschreiben Ihren Studiengang nicht unter Wert, nur weil Ihn kaum jemand kennt. Beschreiben Sie ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.“

Die Studienberatung ist eine super (kostenlose!) Sache. Ich hatte nichts zu verlieren und bin mit geordneten Gedanken und einem beflügelten Gefühl aus dem Gespräch gegangen. Am meisten hat mich wohl der Satz motiviert: „Keine Sorge. Sie sind nicht die Einzige, der es im Studium so ergeht. In einigen Jahren lachen Sie womöglich über diese Phase…“.

 

ÜBER DIE AUTORIN

Elisabeth Böhm ist ehemalige STUDIENKOMPASS-Teilnehmerin aus Halle. Derzeit studiert sie „Sprechwissenschaft“ in Halle an der Saale. Über ihr außergewöhnliches Studienfach hat sie auch einen Artikel geschrieben (#sprechwissenschaft).

03 Mrz

Wie ich im Uni-Dschungel überlebe

Was ist ein „numerus clausus“ ? Was bedeutet „Immatrikulation“? Und wer zur Hölle sind diese so genannten „Kommilitonen“ und wie schütze ich mich vor diesen komischen Menschen?

Mehr oder weniger zufällig war ich auf dieser Infoveranstaltung gelandet. Eigentlich wollte ich ganz woanders hin. Doch was hier vorgestellt wurde, war eine gute Sache: Die optimale Vorbereitung auf den Uni-Dschungel – der Studienkompass.

Niemand in meiner Familie hatte je studiert. Für mich war die Uni somit absolutes Neuland; ein Land, von dem es keine Karte gibt; keine Musterlösung. Der Studienkompass war die perfekte Lösung. Dort lernte ich während schönen Wochenend-Workshops nicht nur tolle Menschen kennen, sondern auch alles über diesen Dschungel und wie ich ihn möglichst einfach bewältigen kann. Zudem ermunterte mich der Studienkompass, mich für eine fortführende Studienstiftung zu bewerben. Natürlich dachte ich, dass ich keine Chance hätte angenommen zu werden. Ein Notendurschnitt von 2,3 ist immerhin nicht so herausragend. Doch Anfang Dezember erhielt ich die Aufnahmebestätigung.

Jetzt studiere ich seit guten 2 Jahren Recht-Wirtschaft-Personal (RWP) in Greifswald. Das Studium ist schöner Mix, wenn man Jura und BWL mag. Mir ist während dieser Zeit klar geworden, dass BWL mir nie viel Spaß machen wird. Ganz im Gegenteil zu Jura. Alle sagen zwar Jura sei trocken, das finde ich aber ganz und gar nicht! Ich finde es faszinierend. Ein Riesensystem, dass gar nicht so schwer ist, wenn man es erst mal verstanden hat. Da ich bis jetzt hauptsächlich eine der drei Schwerpunkte vom Jurastudium kenne, bin ich noch weit davon entfernt das System zu durchdringen. Was auch schon mein zweites Problem ist. Seit sechs Monaten spiele ich mit dem Gedanken Jura zu studieren. Doch dieses Mal stehe ich nicht vor einem beängstigend großen Dschungel, sondern vor einer langen Achterbahn (dem Jura-Studium). Einerseits möchte ich unbedingt in die Achterbahn einsteigen, weil ich sie mega cool finde, andererseits machen mir diese vielen Höhen und steilen Abfahrten echt Angst. Doch ich denke, wenn ich am Ende aussteige werde ich ziemlich stolz auf mich sein, da mitgefahren zu sein.

Nach sechs Monaten habe ich mich also endlich dazu entschlossen es zu wagen und habe meinen Antrag auf Doppelstudium eingereicht, welcher auch angenommen wurde. Mein Ziel ist es, den Bachelor zu beenden und nebenbei schonmal einige Kurse in Jura belegen und abarbeiten zu können, um nach dem Bachelor mein Jura-Studium zu beenden.

Was ich euch mit auf den Weg gebe ist, dass ihr niemals denken sollt ihr wäret zu schlecht für etwas. Egal, ob es um ein Stipendium, ein Studienfach oder etwas anderes geht. Glaubt an euch, denn man kann alles erreichen, was man will.

 

Über den Autor

Ina (26)
Studiengang: Recht-Wirtschaft-Personal und Jura (Doppelstudium)
Uni/Hochschule: Universität Konstanz
Regionalgruppe: –

Ina ist 26 Jahre alt und studiert im Doppelstudium Recht-Wirtschaft-Personal und Jura. Bis 2014 war sie Teil der Paderborner Studienkompass-Gruppe. Dort gefiel ihr besonders, dass man so viele tolle Menschen kennen lernte und kompetente Hilfe bekam. Für unseren Blog hat sie einen kleinen Artikel geschrieben, um ihre Erfahrungen mit euch zu teilen, zu helfen und sich selbst zu reflektieren.