14 Mrz

Studiengang: Medien- und Kommunikationswissenschaften

… irgendwas mit Medien …

Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Mannheim.

Das Studienfach Medien- und Kommunikationswissenschaften ist ein erst seit neuestem auftretendes Studienfach, welches die beiden Themenbereiche Medien und Kommunikation verbindet. Immer mehr Unis bieten diese Kombination an, man betrachtet die Fächer nicht einzeln, sondern miteinander verknüpft. Anders, als viele erwarten, ist der Studiengang an der Uni sehr theoretisch ausgelegt. Entgegen der allgemein häufig vertretenen Meinung lernt man nicht (ausdrücklich) „richtig“ zu kommunizieren oder Medien zu gestalten und gar zu produzieren.

Vielmehr geht es in dem Studiengang darum, die Auswirkungen von Kommunikation und Medien auf die Gesellschaft zu untersuchen. Konkrete Themen sind einerseits z.B. die Wirkung von bestimmten Filmen auf die Gesellschaft bzw. was diese über unsere Gesellschaft aussagen. Andererseits wird beispielsweise untersucht, wie Smartphones die Alltagskommunikation verändern und sich auf Freundschaften und andere Beziehungen auswirken.

An der Universität sind aufgrund der theoretischen Ausrichtung sind zur Einschreibung keine besonderen Eingangsvoraussetzungen wie künstlerische Arbeiten oder redaktionelle Texte gefordert. Jedoch ist das Fach momentan sehr beliebt, es gibt aber nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen. Möchte man selbst kreativ werden und praktischer arbeiten, kann man dies meist an FHs, vereinzelnt auch an Universitäten tun Dann hat das Fach nicht die Endung „-wissenschaften“ sondern etwas mit „Produktion“ oder „Design“ im Titel.

Im Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften hat man viel Wahlfreiheit. Direkt vom ersten Semester an kann man Seminare nach den eigenen Interessen wählen, somit hat jeder Student ein individuelles Zeugnis. In der Regel hat man wenige Vorlesungen, denen am Ende des Semesters eine Klausur folgt (ca. eine pro Semester). Der größte Bestandteil des Studiums sind Seminare, in denen man in kleineren Gruppen (10-30 Studenten) ein sehr konkretes Thema behandelt. Während des Semesters muss man dann häufig Referate halten und das Seminar endet in der Regel mit einer Hausarbeit (ggf. mündliche Prüfung).

Da im Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften viel eigenständiges Arbeiten gefordert wird, hat man in der Woche im Schnitt vier bis fünf Veranstaltungen mit jeweils einer Dauer von anderthalb Stunden. Somit bleibt viel frei einzuteilende Zeit, die man in der Bibliothek zum Lernen verbringen kann.

Mit einem Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften hat man einige Möglichkeiten für einen späteren Job. Man kann in den Medien arbeiten (Radio, Fernsehen, Zeitung) oder man kann die Unternehmenskommunikation führen oder in Marketing und Werbung tätig sein. Es gibt jedoch nicht „den einen“ Beruf, den man nach einem Abschluss in Medien- und Kommunikationswissenschaften ausübt. Durch die Kurswahl und auch Praktika kann man einen persönlichen Schwerpunkt setzen. Für einen Master gibt es verschiedene Spezialisierungen, die je Uni andere Zugangsvoraussetzungen (in Form von bestimmten Fächern) haben.

Mein abschließendes Fazit

Mir persönlich hat das Studium sehr viel Spaß bereitet. Ich habe ein sehr breites Spektrum an Themen in meinen Seminaren kennen gelernt. Besonders gefallen hat mir, dass ich von Anfang an die Kurse nach meinen Interessen wählen und somit einen individuellen Schwerpunkt setzen konnte. Die Offenheit hinsichtlich eines Jobs später ist Fluch und Segen zugleich, man hat eine Auswahl was man später machen kann, es gibt aber keinen Beruf, auf den das Fach genau zugeschnitten ist. Ich würde mich allerdings jederzeit wieder für diesen Studiengang entscheiden!

Über die Autorin

Christina Kößmeier (27)
Studiengang: Medien- und Kommunikationswissenschaften (Bachelor), Communication & Cultural Management (Master)
Uni/Hochschule: Universität Mannheim (Bachelor), Zeppelin Universität Friedrichshafen (Master)
Regionalgruppe: München

10 Mrz

SINNKRISE … was ist das überhaupt?

… was ist das überhaupt?

Eine „psychische Krise, in die jemand geraten ist, weil er das Leben nicht mehr als sinnvoll erfährt“. Ok, ganz so dramatisch meinte ich es dann nun doch nicht. Aber letzte Woche war ich todtraurig und hatte keine Lust auf Schokolade (was schon was heißen will). Und das alles, nachdem ich 6 Wochen lang Praktika gemacht habe. In der Zeit habe ich nicht nur viel gearbeitet und natürlich auch den Kaffee-kochenden-Deppen gespielt – ich habe auch viele Menschen kennengelernt, die meinen Studiengang damals auch belegt haben. Was ich da hören musste, hat mir überhaupt nicht gefallen. Das liegt vermutlich daran, dass es zu gleichen Teilen deprimierend wie wahr ist. Hier eine kleine Auswahl meiner Top- Zitate:

„ … also wenn ich damals nicht noch etwas anderes dazu studiert hätte, hätte ich niemals einen Arbeitsplatz bekommen“ (ich studiere natürlich nur ein Fach)
„… es ist eben so mit den Geisteswissenschaften: späteres Berufsfeld? Taxifahrer!“ (haha)
„ Ja der Studiengang hat schon ziemlich abgebaut durch die Kürzungen an eurer Hochschule, aber das konntest du ja vorher nicht wissen“ (selbst wenn ich es gewusst hätte, diesen Studiengang gibt es eben nur einmal in Deutschland)

Und da war sie: meine ganz persönliche Sinnkrise. Da strecke ich mal für 2 Monate die Fühler aus, in die richtige Welt, raus aus meiner Studentenblase – wo ich spät aufstehe, wenig lerne, viel Spaß habe und spät ins Bett gehe- und dann passiert mir sowas: Da wird mir doch glatt gesagt, dass mein Studium vielleicht lustig und interessant und auch gar nicht anstrengend ist – aber man damit später vielleicht mal nix wird!? Irgendwie muss ich hysterisch lachen über meine eigene Naivität. Ich habe doch gewusst, dass ich nur mit guten Noten herausstechen könnte aus einem Studiengang, den entweder niemand kennt („Sprechwissenschaft – ist das sowas wie Logopädie?“) oder von dem jeder glaubt, dass er ihn auch beherrschen würde („Rhetoriktrainer ist kein geschützter Beruf, also könnte auch Onkel Fritz sich eine Visitenkarte mit der Berufsbezeichnung drucken“). Meine Noten sind eigentlich ganz ok und außerdem dachte ich ja, dass ich noch genügend Zeit habe bis ich mir über die Zukunft Gedanken machen muss. Und plötzlich bin ich schon ein Jahr vor dem Abschluss. Ich dachte: Nach dem Bachelor kommt der Master kommt der Job. Aber welcher Master? Und welcher Job überhaupt? Und woher weiß ich, wie viel das eine mit dem anderen zu tun hat? Was genau wird man denn zum Beispiel mit dem Master „Mediensprechen“?

Zum Glück habe ich mich letztens erst informiert, aus welchen Leistungen sich eigentlich meine Studiengebühr zusammensetzt. Und dazu gehört auch die Studienberatung, die man jederzeit an seiner Uni in Anspruch nehmen darf. Und das tat ich dann auch: Eine kurze Mail und ein Rückruf – dann stand der Termin. Zusammenfassend gesagt waren es zwei nette, aufschlussreiche, mini-psychotherapie-mäßige Stunden mit einem kompetenten Studienberater. Natürlich hatte ich mir erhofft, dass dieser Mann mir den Masterplan meines Lebens vorlegt und mich in die richtige Richtung schubst. Den Zahn musste er mir leider schnell ziehen, doch danach blieben Dinge bei mir hängen wie:

„Hören Sie doch nicht so viel auf Andere! Machen Sie sich doch mal ein eigenes Bild von den Mastermöglichkeiten auf Ihrem Gebiet!“
„Versuchen Sie, so viele Praktika wie möglich zu machen. Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl, wenn es Ihnen irgendwo besonders gut gefällt und schauen Sie sich dann in dieser Richtung weiter um.“
„Verkaufen Sie bei Bewerbungsschreiben Ihren Studiengang nicht unter Wert, nur weil Ihn kaum jemand kennt. Beschreiben Sie ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.“

Die Studienberatung ist eine super (kostenlose!) Sache. Ich hatte nichts zu verlieren und bin mit geordneten Gedanken und einem beflügelten Gefühl aus dem Gespräch gegangen. Am meisten hat mich wohl der Satz motiviert: „Keine Sorge. Sie sind nicht die Einzige, der es im Studium so ergeht. In einigen Jahren lachen Sie womöglich über diese Phase…“.

 

ÜBER DIE AUTORIN

Elisabeth Böhm ist ehemalige STUDIENKOMPASS-Teilnehmerin aus Halle. Derzeit studiert sie „Sprechwissenschaft“ in Halle an der Saale. Über ihr außergewöhnliches Studienfach hat sie auch einen Artikel geschrieben (#sprechwissenschaft).

07 Mrz

Studiengang: Politik- und Verwaltungswissenschaften

Hallo! Ich bin ein Powalter – oder Powaltraud wenn ihr die weibliche Variante bevorzugt. Ich habe in Konstanz Politik- und Verwaltungswissenschaften studiert und möchte Euch in diesem Beitrag erklären, was das eigentlich heißt und was der Unterschied zwischen einem Politikstudenten und einem Powalter ist.

Den Studiengang gibt es in der Ausrichtung nur zweimal in Deutschland: in Konstanz und in Potsdam. Politikwissenschaften mit unterschiedlichsten Schwerpunkten kann man fast überall in Deutschlands studieren und auch Verwaltung wird manchmal angeboten. Doch die Kombination macht es eigentlich aus. Ich werde mich einfach mal an der Website meiner Alma Mater entlanghangeln und Euch zeigen, was so gut (und vielleicht auch nicht so gut) an meinem Bachelorstudiengang ist.

1 Die Rheinbrücke, Rheinturm und Alpen im Hintergrund

Erstmal die Voraussetzungen und Kosten

Um Politik und Verwaltung zu studieren, zählen hauptsächlich das Abiturzeugnis und ggf. Berufserfahrung. Einen Numerus Clausus gibt es in der Hinsicht nicht. Dieser wird immer jedes Jahr neu berechnet, je nachdem wie gut die Abschlusskohorte ist. Jedes Jahr werden um die 200 Studierenden zugelassen. Die einzigen Kosten die auf einen zukommen, sind ca. 200 € Verwaltungsbeitrag. In den ersten drei Semestern muss man normalerweise nur ein bis zwei Bücher kaufen (je zwischen 10 und 20 €). Bei Büchern, die teurer sind lassen sich die Studierenden schon mal etwas einfallen (was ich aus bestimmten Gründen aber hier nicht erwähnen möchte). Kopierkosten sind relativ niedrig mit 0,05 € pro Blatt. Wenn man aber gut mit Laptop und Tablet klar kommt, kann man viele Kosten sparen. Die Mensa ist vergleichsweise günstig: 2,70€ kostet das günstigste Hauptgericht. Lebenshaltungskosten in Konstanz sind etwas höher als in anderen Kleinstädten Deutschlands. Die Attraktivität der Lage macht Wohnungskosten etwas teurer. Jedoch durch die Insel Reichenau hat man rund ums Jahr frisches Gemüse zu guten Preisen.

2 Konstanzer Altstadt im Schnee

Interdisziplinarität

Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung was auf mich zukommt mit diesem wunderschönen Wort, als ich mich für den Bodensee entschied. Es bedeutet, dass mehr als eine Forschungsdisziplin gelehrt wird. Interdisziplinarität ist eigentlich schon mit der Kombination Politik und Verwaltung gegeben. Doch da steckt noch viel mehr dahinter: Auf der einen Seite studiert man natürlich Politikwissenschaften. D.h. im Klartext Vorlesungen und Seminare zu verschiedenen Grundlagen, wie: das politische System Deutschlands, Vergleich von politischen Systemen, politische Theorie, Internationale Beziehungen und und und. Die Vorlesungen geben die Basis und beinhalten ganz schön viel Stoff, den man in den ersten drei Semestern lernt und dann zum richtigen Zeitpunkt wiedergeben muss (in Klausuren).

Neben den politischen Schwerpunkten gehört auch Verwaltungs- und Managementlehre zu den Inhalten. Hier bekommt man einen guten Einblick, was Verwaltung wirklich bedeutet und welchen Spielraum es in der deutschen Verwaltung eigentlich gibt. In den Vorlesungen zu Management lernt man einiges über Unternehmen, wie man sie erfolgreich führt und wie man seine Mitarbeiter motivieren kann.

Aber das ist noch nicht alles! Um ein guter Wissenschaftler zu werden braucht es noch etwas: Methoden. Der Studiengang führt einen an die Werkzeuge der Wissenschaft heran. Das nennt sich dann „Empirische Methoden der Sozialforschung“ und „Statistik“. Da kommt man leider nicht drum herum und wer denkt, man bräuchte Mathe nie mehr wieder, der liegt leider falsch. Aber keine Sorge, Tutorien helfen Euch, das Kompliziertere zu verstehen.

Ein letzter Punkt macht dann das Studium so richtig interdisziplinär: Man hat noch das Vergnügen eine Vorlesung in Volkswirtschaft zu besuchen. Es war ehrlich gesagt eher nicht mein Ding, aber als Politikwissenschaftler braucht man nun mal mehrere Gebiete, um die Komplexität der Politik zu verstehen.

In der zweiten Hälfte des Studiums darf man sich Seminare zu seinen Lieblingsthemen aussuchen. Es ist nicht ganz so einfach wie es klingt, denn es hängen noch ein paar Regeln daran… Aber man darf sogar Seminare und Veranstaltungen aus anderen Studiengängen besuchen, wie Jura, Wirtschaft, Psychologie oder Soziologie. Damit ist dann das Konzept der Interdisziplinarität perfekt. Ich persönlich habe es sehr genossen so viel Freiraum in der Kurswahl zu haben und außerdem verhindert das Konzept, dass man zum „Fachidioten“ wird.

Praxisorientierung

Praxisorientierung ergibt sich aus der Möglichkeit, im vierten Semester ein Praktikum „machen zu müssen“. Viele Studenten müssen das in ihre Semesterferien quetschen, um nach dem Studium zeigen zu können, dass sie Praxiserfahrung haben. Der Fachbereich hat eine tolle Datenbank, falls man selbst noch keine Idee hat, man kann aber auch einfach selbst suchen. Sechs Monate verbringt man dann in einem Unternehmen, in der Verwaltung oder bei einer Nichtregierungsorgansisation (NGO).  Ich habe mein Praxissemester in Berlin bei der Europäischen Akademie verbracht, eine Institution für politische Bildung.

Forschungsorientierung

Das schreibt der Studiengang ganz groß. Man bekommt neben einer sehr guten Methodenausbildung auch früh beigebracht selbst wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen. Das machte mir persönlich mehr Spaß, als Klausuren. Zudem gibt es oft Möglichkeiten als studentische Hilfskraft bei einem Professor zu arbeiten und so einen Einblick in dessen Forschung zu bekommen. Oder man hat sogar Glück und darf Daten für ein Forschungsprojekt erheben. Neben den Jobmöglichkeiten gibt es immer wieder sogenannte Kolloquien, wo Forscher ihr Projekt vorstellen. Dort bekommt man direkte Einblicke in das jeweilige Arbeitsgebiet.

Internationalität

Im Bachelorstudiengang waren nicht sehr viele International Studis, im Master dagegen schon mehr. Die Uni versucht zudem internationale Forscher zu sogenannten Gastvorlesungen einzuladen. Aber was die Internationalität wirklich ausmacht, sind die Austauschprogramme der Uni und des Fachbereichs. Neben verschieden Möglichkeiten in den USA, sind vor allem Erasmusprogramme sehr beliebt. Der Fachbereich hat so gute Verbindungen, dass im zweiten oder dritten Jahr fast alle Powalter ins Ausland gehen. Der Vorteil: man muss sich seine Uni nicht selbst aussuchen und viel Papierkram erledigen. Man muss im Erasmusprogramm keine Studiengebühren bezahlen, denn man bekommt ein bisschen Geld und die Möglichkeit, einen Intensivsprachkurs zu machen. Ich war für ein halbes Jahr in Bologna und durfte vorher noch 4 Wochen in Siena mein Italienisch auf Hochtouren bringen. Viele Unis im Ausland bieten natürlich auch Kurse auf Englisch an, also habt keine Angst falls ihr nicht Schwedisch oder andere Fremdsprachen sprecht.

Freizeit

Hatte ich schon erwähnt, dass Konstanz am Bodensee liegt? Das bedeutet nicht nur wunderschönstes Alpen- und Seepanorama (und Nebel im Winter) sondern auch viele Möglichkeiten die freie Zeit zu gestalten. Neben dem Sportprogramm der Uni kann man segeln lernen, wandern gehen oder schwimmen im See. Traditionell muss man im Studentenleben einmal von der Fahrradbrücke gesprungen sein und Anfang April einmal ganz in den See (ja er ist noch klirrend kalt). Die Stadt ist übrigens eine Fahrradstadt. Eigentlich jeder Student bewegt sich meist zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Von Konstanz aus kann man auch mal schnell einen Ausflug in die Schweiz machen oder für die Sommerfestspiele nach Bregenz.

3 Das Hörnle – Der Strand von Konstanz

Generell gibt es alles, was andere Städte auch haben: Sportanlagen, Schwimmbäder, sogar eine Therme, ein paar nette Museen, eine tolle Altstadt mit vielen kleinen Kneipen etc. Ein Highlight ist sicherlich das Weinfest im Frühherbst. Den Sommer verbringen viele Studierende mit Grillen am Rhein oder See.

Zukünftiges

Nach den drei bis vier Jahren im BA Politik- und Verwaltungswissenschaft hat man mehrere Möglichkeiten: Viele meiner Kommilitonen haben einen Job gefunden oder ein Praktikum hinten angehängt. Andere haben erstmal eine Pause eingelegt. Die meisten jedoch suchen nach einem Master um sich zu spezialisieren oder ihre Einstellungschancen zu erhöhen. Die Plätze in Konstanz sind –wie überall – begrenzt. Es ist leider keine Garantie, dass man nach seinem Studium dort auch den MA dort studieren kann. Einige Studierende (u.a. auch ich) haben sich aber bewusst für einen anderen Ort entschieden, einfach um nochmal was Neues zu erleben. Das liegt aber bei jedem selbst, wie er seine nächsten ein bis zwei Jahre verbringen möchte. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Jobchancen generell stehen recht gut. Ob öffentlich Verwaltung, Private Unternehmen oder International Organisationen – ein Einstieg ist überall realistisch. Das einzig Schwierige ist, eine Entscheidung zu treffen.

4 Der Rhein

Fazit

Ich habe meine Zeit am Bodensee sehr genossen. Die Winter sind neblig, dafür sind die Sommer wunderschön mit Alpenpanorama. Neben dieser Kurzwerbung kann ich zum Studiengang Politik- und Verwaltung nur sagen: es war anstrengend und manchmal stressig, aber ich bin überzeugt, dass mir der Studiengang einen guten Start für die Zukunft und eine erstklassige Ausbildung gegeben hat. In meinem Master fehlt es mir eigentlich an nichts und ich konnte  an der neuen Uni gut an Inhalte aus meinem gelernten Fach PolVer anknüpfen.

Désirée Biehl ist 24 Jahre alt und ehemalige STUDIENKOMPASS Teilnehmerin aus Köln. Sie studierte Politik und Verwaltung in Konstanz. Nach einem Auslandssemester in Bologna, Italien studiert sie nun MA Security Studies in Sheffield, UK. Am Studienkompass gefällt ihr, dass man vor und während dem Studium immer wieder auf Unterstützung zurückgreifen kann.

 

Über den Autor:

Désirée Biehl (29)
Studiengang: Politik und Verwaltung
Uni/Hochschule: Universität Konstanz
Regionalgruppe: Berlin

Désirée Biehl ist 29 Jahre alt und ehemalige STUDIENKOMPASS Teilnehmerin aus Köln. Sie   studierte Politik und Verwaltung in Konstanz. Nach einem Auslandssemester in Bologna, Italien studierte sie dann MA Security Studies in Sheffield, UK.

„Am Studienkompass gefällt ihr, dass man vor und während dem Studium immer wieder auf Unterstützung zurückgreifen kann.“

03 Mrz

Wie ich im Uni-Dschungel überlebe

Was ist ein „numerus clausus“ ? Was bedeutet „Immatrikulation“? Und wer zur Hölle sind diese so genannten „Kommilitonen“ und wie schütze ich mich vor diesen komischen Menschen?

Mehr oder weniger zufällig war ich auf dieser Infoveranstaltung gelandet. Eigentlich wollte ich ganz woanders hin. Doch was hier vorgestellt wurde, war eine gute Sache: Die optimale Vorbereitung auf den Uni-Dschungel – der Studienkompass.

Niemand in meiner Familie hatte je studiert. Für mich war die Uni somit absolutes Neuland; ein Land, von dem es keine Karte gibt; keine Musterlösung. Der Studienkompass war die perfekte Lösung. Dort lernte ich während schönen Wochenend-Workshops nicht nur tolle Menschen kennen, sondern auch alles über diesen Dschungel und wie ich ihn möglichst einfach bewältigen kann. Zudem ermunterte mich der Studienkompass, mich für eine fortführende Studienstiftung zu bewerben. Natürlich dachte ich, dass ich keine Chance hätte angenommen zu werden. Ein Notendurschnitt von 2,3 ist immerhin nicht so herausragend. Doch Anfang Dezember erhielt ich die Aufnahmebestätigung.

Jetzt studiere ich seit guten 2 Jahren Recht-Wirtschaft-Personal (RWP) in Greifswald. Das Studium ist schöner Mix, wenn man Jura und BWL mag. Mir ist während dieser Zeit klar geworden, dass BWL mir nie viel Spaß machen wird. Ganz im Gegenteil zu Jura. Alle sagen zwar Jura sei trocken, das finde ich aber ganz und gar nicht! Ich finde es faszinierend. Ein Riesensystem, dass gar nicht so schwer ist, wenn man es erst mal verstanden hat. Da ich bis jetzt hauptsächlich eine der drei Schwerpunkte vom Jurastudium kenne, bin ich noch weit davon entfernt das System zu durchdringen. Was auch schon mein zweites Problem ist. Seit sechs Monaten spiele ich mit dem Gedanken Jura zu studieren. Doch dieses Mal stehe ich nicht vor einem beängstigend großen Dschungel, sondern vor einer langen Achterbahn (dem Jura-Studium). Einerseits möchte ich unbedingt in die Achterbahn einsteigen, weil ich sie mega cool finde, andererseits machen mir diese vielen Höhen und steilen Abfahrten echt Angst. Doch ich denke, wenn ich am Ende aussteige werde ich ziemlich stolz auf mich sein, da mitgefahren zu sein.

Nach sechs Monaten habe ich mich also endlich dazu entschlossen es zu wagen und habe meinen Antrag auf Doppelstudium eingereicht, welcher auch angenommen wurde. Mein Ziel ist es, den Bachelor zu beenden und nebenbei schonmal einige Kurse in Jura belegen und abarbeiten zu können, um nach dem Bachelor mein Jura-Studium zu beenden.

Was ich euch mit auf den Weg gebe ist, dass ihr niemals denken sollt ihr wäret zu schlecht für etwas. Egal, ob es um ein Stipendium, ein Studienfach oder etwas anderes geht. Glaubt an euch, denn man kann alles erreichen, was man will.

 

Über den Autor

Ina (26)
Studiengang: Recht-Wirtschaft-Personal und Jura (Doppelstudium)
Uni/Hochschule: Universität Konstanz
Regionalgruppe: –

Ina ist 26 Jahre alt und studiert im Doppelstudium Recht-Wirtschaft-Personal und Jura. Bis 2014 war sie Teil der Paderborner Studienkompass-Gruppe. Dort gefiel ihr besonders, dass man so viele tolle Menschen kennen lernte und kompetente Hilfe bekam. Für unseren Blog hat sie einen kleinen Artikel geschrieben, um ihre Erfahrungen mit euch zu teilen, zu helfen und sich selbst zu reflektieren.

29 Feb

Studiengang: Philosophie im Hauptfach und Pädagogik im Nebenfach

Liebe zur Weisheit – Liebe zum Philosophiestudiengang?

Mein Name ist Anna-Maria Brandtner, ich bin 19 Jahre alt und habe mich nach langen Überlegungen für den Studiengang Philosophie im Hauptfach und Pädagogik im Nebenfach an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) entschieden. Im Anschluss möchte ich euch meine Impressionen aus meinen ersten zwei Semestern schildern, die ich folgendermaßen aufgliedere:

  • der Inhalt des Philosophiestudiums
  • die modularische Aufbereitung desselben (Pflicht- und Wahlprogramm)
  • die Anforderungen an Interessierte
  • die berufliche Aussichten nach dem Studium
  • der „Nutzen“ eines Philosophiestudiums

Inhalt des Philosophiestudiums

Zuerst zum Inhalt des Philosophiestudiums. Philosophie wird oftmals als Wissenschaft von allem bezeichnet, neben ihrer wörtlichen Übersetzung Liebe zur Weisheit versteht sich. Aus der Philosophie, genauer der Naturphilosophie, haben sich fast alle übrigen aktuellen Wissenschaften entwickelt, weshalb sie zudem auch Mutter der Wissenschaften genannt wird, oder spaßhaft in modernen Zeiten Mütterchen.

Wann löst sich also eine Wissenschaft aus der Philosophie oder wann zieht sie aus dem Elternhaus aus? Wenn es konkrete Antworten auf die Fragen einer philosophischen Strömung gibt, die einen großen Konsens hervorbringen, die empirisch, also mit Messinstrumenten und Tests, analysierbar sind und deren Grenzen durch solche Bestimmungen relativ eindeutig gestaltet sind. Im Umkehrschluss heißt das für die Inhalte des Philosophiestudiums, dass es kaum eine Problemstellung gibt, bei deren Lösung sich alle Philosophen einig sind. Ein Professor an der Universität Regensburg formulierte dies einst so: „In der Philosophie geht es nicht um Antworten. Antworten gibt es Dutzende, davon haben wir wirklich genug. Was wir brauchen, sind die richtigen Fragen!“ .

Konkret bedeutet das, dass du als StudentIn unheimlich frei bist. Die Freiheit liegt nicht nur darin, mit welchen Fragestellungen du dich beschäftigen möchtest (mehr dazu in Modularische Aufbereitung), sondern auch, in welcher Position du dich am ehesten wiederfindest, also welche für dich am argumentativ überzeugendsten ist.

Die Fragen, die sich stellen, könnten im ersten Augenblick primitiv erscheinen, z.B.: Sind wir? Wenn ja, was ist Sein? Oder wer sind dann wir oder bin nur ich? Warum bin ich? Welchen Sinn hat das alles? Wie bin ich und wie soll ich dann sein? Sollen und können alle anderen so sein? Wenn ich sterbe, bin ich dann nicht mehr? Was ist danach und darf Gott da mit reden? Gibt es den überhaupt? Gibt es überhaupt irgendetwas? Und vor allem: kann ich das, was es gibt, erkennen? Usw.

Doch hierbei handelt es sich bei weitem nicht um primitive Fragen im herkömmlichen Sinne. Es sind Fragen, die elementar sind, Grundlage allen menschlichen (Selbst-)Verständnisses. Wenn du also nicht nur Wörter verwenden, sondern auch wirklich verstehen willst, wenn du zweifelst und auf der Suche nach Sinn, Sein, Ursprung, Zeit, Menschsein, Moral, Gerechtigkeit, Schönheit und Wahrheit bist, dann sei willkommen!

Diese sind einige der Hauptfragen der Philosophie, aber weil es die Philosophie ist, die sie stellt, gibt es nicht nur eine Antwort. Mir persönlich ging es bisher so, dass ich ständig zweifelte, an so ziemlich allem und mir das in der Schule zum Beispiel nicht unbedingt weiterhalf. Ein Gedankenspiel: Wenn dich ein Lehrer fragt, ob 2+2=4 ist, ist der gewöhnlich nicht sehr begeistert, wenn du die Existenz der Zahlen als Behilfskonstrukt für weltliche Verhältnisse deklarierst oder sie als real-nicht existente, empirisch unmessbare Hirngespinste abwehrst (letztere ist nicht meine Position, aber ich stelle mir gerne vor, was passiert, wenn ich sie vertreten würde! 😉 ). Im Philosophiestudium ist man mit dem Zweifel jedoch sehr gut aufgehoben, weil man gegenüber allem kritisch denken soll, sogar gegenüber dem Wort „man“ (Heidegger) und durch Diskurs und logische Argumentation versucht, sich zu positionieren.

Diese Positionen kann ich jedoch aufgrund ihrer Vielfalt nicht aufzählen, aber zumindest die Wissenschaften, die in der Philosophie als Teilgebiete enthalten sind.  Zu diesen verfasse ich nur einen kurzen Beschreibungssatz, da sie im philosophischen Sinne, wie ihr euch nun vielleicht vorstellen könnt, nicht eindeutig definierbar sind und es wunderschöne ausführliche Beschreibungen dazu gibt:

 

  • Ästhetik ist die Beschäftigung mit dem Schönen, also der Frage: Was ist Schön?
  • Ethik stellt sich die Frage nach der Moral, also nach dem Guten und spezifisch nach dem guten Handeln.
  • Etymologie /Erkenntnistheorie fragt, inwieweit man die Meinung eines rationalen Wesens rechtfertigen kann und wie weit diese überhaupt möglich ist. Eine weitere zentrale Fragestellung ist, ob man etwas wissen kann und wie sich Wissen zum Beispiel zu Glauben usw. abgrenzen lässt.
  • Geschichte der Philosophie ist die Analyse der Entwicklungen in der Philosophie anhand verschiedener Philosophen und deren Ansichten, sowie generellen Strömungen und deren gegenseitige Beeinflussung und Differenzierung.
  • Logik ist die Übersetzung der mehrdeutigen Natursprache (also die Sprache, wie wir sie verwenden) in eine eindeutige Sprache, die man anhand von Grundsätzen überprüfen kann und so die Wahrheit eines Satzes und die Gültigkeit eines Argumentes in Relation zur Welt bestimmen kann.
  • Metaphysik galt lange Zeit als erste Philosophie und untersucht die Frage: Was gibt es? Sie ist eng mit der Ontologie verwandt, versucht aber eher, Sein zu begründen als zu strukturieren.
  • Ontologie, die Wissenschaft vom Seienden ist eine der ältesten philosophischen Richtungen und versucht die oder das Seiende in der Welt zu ordnen.
  • Sprachphilosophie sucht die Bedeutung der Sprache, was ist also der Gehalt von Worten, zeigen diese auf etwas in der Welt? Was kann Sprache und was kann sie nicht?
  • Wissenschaftstheorie beschäftigt sich mit der Frage „Was ist eine Wissenschaft?“, wie lassen sich Hauptbegriffe der Wissenschaft (z.B. Erklärung, Beweis, Ursache) definieren und wissenschaftliche Methoden argumentativ begründen (oder auch nicht).
  • Philosophie der Mathematik / Politik /Religion uvm. Fast zu jedem Wissenschaftsbereich gibt es philosophische Meinungen und Analysen, du erinnerst dich: Wissenschaft von allem? 😉

 

Modularische Aufbereitung desselben (Pflicht- und Wahlprogramm)

Ich kann das Studium an der LMU in dieser Hinsicht wärmstens empfehlen, da es sich sehr offen, flexibel und individuell gestaltet. Das ist vor allem meinen VorgängerInnen geschuldet, die bei der Einführung des Bachelor- und Mastersystems aktiv bei der Gestaltung der Studienordnung mitgewirkt haben. Hierbei ein kleines Dankeschön! Doch zuerst einige Erklärungen:

Das Philosophiestudium ist wie fast jeder moderne Studiengang untergliedert in Grund- (also Bachelor) und Aufbaustudium (Master). Der Bachelor dauert in der Regel drei Jahre, wobei an der LMU das Sonderangebot offen steht, einen vierjährigen Bachelor zu absolvieren. Das letzte Jahr ist dabei als Vertiefung mit dem Schwerpunkt auf wissenschaftlichen Arbeiten ausgelegt, wobei aufgrund der Modularisierung verschiedenste Variationen denkbar sind.

An dieser Stelle soll eine kurze Erläuterung zur Modularisierung folgen, da diese sehr komplex ist und von Studiengang zu Studiengang und den diversen Universitäten stark variiert (Außerdem versteht man das erfahrungsgemäß erst während des voranschreitenden Studiums so richtig, also keine Sorge! 🙂 ): Module sind Themenblöcke, die innerhalb des jeweiligen Studienabschnittes (Semester) absolviert werden sollten. Es gibt folgende Module, die an der LMU verpflichtend zu besuchen sind:

  • Einführung in die Philosophie (Eine Ringvorlesung, in der jeder Lehrstuhl sein Fachgebiet, z.B. Erkenntnistheorie vorstellt)
  • Grundlagen der Philosophie I und II (Das sind Logik und Wissenschaftstheorie)
  • Geschichte der Philosophie I und II (welche streng genommen auch zu den Grundlagen gehören)
  • Theoretische Philosophie I und II
  • Praktische Philosophie I und II
  • Wissenschaftliches Schreiben I

Abgesehen von der Einführung in die Philosophie und die Grundlagen der Philosophie I und II setzten sich die übrigen Module aus ganz verschiedenen Veranstaltungen zusammen. Für jedes absolvierte Modul erhält man ECTS-Punkte, pro Modul sind es in der Regel 6 – 9 ECTS Punkte, wobei im Hauptfach 18 ECTS-Punkte pro Semester erreicht werden sollen. Im gesamten Philosophiestudium an der LMU gibt es nur zwei verpflichtende Klausuren, die Teil der Module Logik und Wissenschaftstheorie sind. Alle anderen Punkte lassen sich frei erwählen, indem man aus einem breiten Angebot an Seminaren auswählt. Die Leistung, die ihr in diesen Seminaren in Form einer Hausarbeit, einem Essay und/ oder Referat erbringt ist mit ca. 9 ECTS Punkten zu dotieren, weil die zugehörige Vorlesung über diese Leistung abgeprüft wird (Dies variiert im Schnitt jedoch etwas).

Zu jedem dieser Seminare gibt es also eine Vorlesung passend zum Modul des Seminars, welche freiwillig besucht werden kann. Dieser Besuch ist aber sehr empfehlenswert, weil dadurch ein Überblick geschaffen wird. Philosophie wird größtenteils aus Interesse studiert, weshalb ich rate, möglichst viele verschiedene Veranstaltungen – auch extrakurrikulär – zu besuchen. So kann man nicht nur seine Leidenschaft für neue Themenbereiche entdecken, sondern baut sich so wichtige Brücken zwischen Bekanntem und Neuem auf, die sicherlich dem weiteren Lebensweg nicht abträglich sein werden. Vor allem zum Ende des Semesters hin wird euer Arbeitspensum sehr groß sein (wenn ihr wie ich gerne „vergesst“ sehr gut mitzulernen, was ich überhaupt nicht empfehlen kann! Gar nicht, tu es nicht, das rächt sich!) und ihr seid durch die Offenheit der Vorlesungen in eurer Zeiteinteilung freier.

Im Laufe des Studiums werdet ihr euch über das Themengebiet, das ihr mehrere Semester verfolgt, profilieren können. Deshalb keine Scheu, Seminare auch „nur“ aus Interesse zu besuchen. Auch ist euch die Reihenfolge, in der ihr die Module absolviert, freigestellt und ihr habt die Möglichkeit, euch euren Stundenplan, das Studientempo und den Inhalt relativ frei auszusuchen. Dennoch rate ich, den empfohlenen Modulsemsterplan, den ihr auf der Webseite der Philosophischen Fakultät findet, einzuhalten, da euch vor allem die Grundlagen für das weitere Studium sehr hilfreich sein werden. Doch auch hier eilt es nicht, alles auf Anhieb zu verstehen. StudiengangskoordinatorIn, deine zukünftigen KommilitonInnen oder die Fachschaft können dir besonders in den ersten Einführungsveranstaltungen weiterhelfen.

 

Die Anforderungen an Interessierte

Wenn ihr euch also für die angesprochenen Themen begeistern könnt und der Aufbereitung dieser offen gegenübersteht, gibt es im Folgenden einige Eigenschaften und Fähigkeiten, die meiner Erfahrung nach im Philosophiestudium von Vorteil sein können. Erstens und diese Eigenschaft finde ich am wichtigsten, ist der Wille, zu hinterfragen. Das Sich-nicht-zufrieden-geben-mit-Scheingegebenheiten ist elementar um auf den Grund von Fragestellungen vorzudringen und sich nicht durch klangvoll-schöne Worte oder Gewohnheiten von der Suche nach der Wahrheit und dem Guten, Schönen abhalten zu lassen. Seid ihr also kritisch, wollt genau wissen, über was ihr redet und seid ihr bereit, auch Positionen ernst zu nehmen, die euren diametral gegenüberstehen, solange diese gut begründet sind?

Kritisch sein ist die eine Seite der Medaille, die andere ist, angebrachte Kritik an die eigenen Ansichten annehmen zu können und sich durch die Beschäftigung mit ihr weiterentwickeln zu können. Ich weiß, dass es manchmal sehr schwierig sein kann, seine Haltung zu einer Fragestellung verändern zu müssen, weil man sie argumentativ nicht ausreichend verteidigen kann. Aber es ist ratsam zu lernen, dass es beim Philosophieren um das Finden der Wahrheit geht und das dieses Ziel wichtiger ist als das Halten seiner Stellung nur um diese nicht aufgeben zu müssen, in einer Argumentation zu „verlieren“. Denn das ist kein Verlust an sich, wenn ihr dadurch dem großen Ganzen näher kommt. So individuell ihr euer Studium und eure Ansichten gestalten könnt und so viele Freiheiten es gibt, wenn ihr vor einem Widerspruch in eurem Denken steht, muss dieser gelöst werden. Vielleicht bedeutet dies, das man sich weniger in den Mittelpunkt stellt, sondern eher seine Liebe zu etwas, das (fast) so alt ist wie der Mensch, der Philosophie.

Während des Studiums werdet ihr umfangreiche und anspruchsvolle Werke von großen PhilosophInnen lesen. Das bedeutet für euch, dass ihr eine Vorliebe für Lesen haben solltet und die Ausdauer, auch schwierigen Texten auf den Grund zu gehen und diese kritisch zu analysieren. In meinem ersten Semester habe ich angefangen Kants „Kritik der reinen Vernunft“ zu lesen. Lasst mich euch sagen, dass ich um zum Beispiel den Zeitbegriff darin zu verstehen, 8 bis 13 Stunden investiert habe. In Summa ist dieser auf 5 Seiten komprimiert (Wenn das ganze benötigte Vorwissen und die Spezifizierungen im Anschluss ausgelassen werden.) Das kann stellenweise etwas frustrierend sein, aber wann man dann das Gefühl hat, so eine These verstanden zu haben und sie auch noch Sinn macht, hat sich der Aufwand wirklich gelohnt. Nehmt euch Zeit und beißt euch durch (metaphorisch bitte, die Bücher sind nicht gerade wohlfeil) und denkt daran: kein Spezialist ist vom Himmel gefallen ohne sich etwas zu brechen!

Die berufliche Aussichten nach dem Studium

In gefühlten 98 % der Fälle, in denen man auf die Frage: „Und, was studierst du denn?“ (Oder Fragen mit ähnlicher Proposition) mit „Philosophie!“ antwortet, wird sofort eine Gegenfrage gestellt: „Ahaaa… … … und was macht man dann damit?“.

Natürlich ist diese Frage berechtigt, denn leider ist es schwer möglich ewig zu studieren, es muss also etwas folgen nach dem Studium. Ich habe inzwischen eine Standardantwort für Nicht-PhilosophiestudentInnen entwickelt oder Menschen, die ihr ablehnend gegenüberstehen, die ich euch an die Hand geben möchte.

Auffällig bei der Art und Weise, wie die Frage gestellt wird, ist, dass ihr ein gewisser Skeptizismus zugrunde liegt. Für viele Menschen sind Philosophen kauzige Personen, die sich in Elfenbeintürmen weltenthobene Konzepte überlegen, die so abstrakt sind, dass sie mit der Welt gar nichts mehr zu tun haben. Wenn ihr also jemanden trefft, der sehr zweifelnd am Sinn von Philosophie sein Dasein fristet, könnt ihr antworten: „Dieses Studium ist ein Selbstzweck,“ (dramatische Pause) „ich studiere Philosophie, um mich persönlich weiterzuentwickeln. Ich will die Welt verstehen, in der ich lebe und ich will sie beeinflussen. Jeder beeinflusst sie ein kleines Stück, aber ich will wissen, ob es zum Guten oder Schlechten ist, ob ich gerecht bin, ob ich überhaupt Vorbild sein kann oder ob ich für mich allein kämpfe. Die Philosophie ist nicht nur die Liebe zur Weisheit, sondern die Wissenschaft von allem. Das heißt, dass ich mich nicht wie die meisten anderen Studierenden auf ein Thema beschränke, sondern das große Ganze im Auge habe und in allen Wissenschaften, wenn ich das will, meine philosophische Bestimmung finden kann.

Wir haben auch engen Kontakt zu den modernen Wissenschaften und stehen im ständigen Austausch mit diesen, was wäre z.B. der moderne Raumbegriff ohne Physik? Ich musste mich entscheiden und ich habe mich für alles entschieden und für die Freiheit, immer wählen zu können.“ Aber das beantwortet freilich noch nicht die Frage. Manchmal reicht das oder die Person will dann diskutieren, und wer könnte schon eine solche Diskussion ablehnen? Gut, aus Höflichkeit kann man aber auch die Frage beantworten:

Denn generell ist es mit dem Studium von Geisteswissenschaften so, dass das Berufsfeld sehr weit gefächert ist und man entgegen einem spezifischem Studium (Lehramt, Zahnmedizin, Ingenieurswissenschaften etc.) keinen eindeutigen Beruf vorgegeben hat. Auch ist das Gebiet, in dem man einen gewissen Grad an Expertise erlangt, häufig nicht Teil von einem Berufsanforderungsprofil. Vielleicht kennt ihr in diesem Kontext den Witz vom Eklektiker, der bei der Agentur für Arbeit vorstellig wird. Der Sachbearbeiter freut sich und sagt: „Ausgezeichnet, der Stromkasten bei Müllers muss repariert werden, fragen Sie doch da an!“.

Es wird seltener der Fall sein, dass ausgebildete PhilosophInnen gesucht werden. Doch gibt es viele Institute und Gesellschaften, die sich mit der Philosophie beschäftigen, z.B. die Internationale Hegel-Gesellschaft e.V., Deutsche Gesellschaft für Philosophie e.V. und Europäische Gesellschaft für frühneuzeitliche Philosophie e.V. uvm.. Auch Zeitschriften für Philosophie wie Hohe Luft und Deutsche Zeitschrift für Philosophie suchen gelegentlich nach studierten PhilosophInnen. Dies sind Alternativen zur universitären Laufbahn und ich versuche zum Beispiel mir via deren Internetseiten einen Überblick über angebotene Stellungen und Profile zu verschaffen.

Immer wichtiger werden Zusatzkompetenzen wie EDV-Kenntnisse und Fremdsprachen für die beruflichen Möglichkeit ungeachtet der Fachrichtung. Da die meisten Universitäten in dieser Hinsicht ein gut aufgestelltes Angebot haben, empfehle ich frühzeitig seine Fühler in diese Richtung auszustrecken, es eröffnen sich dadurch auch viele Türen zum Beispiel für Praktika während des Studiums.

Neben dieses Möglichkeiten in Forschung und Publikationsmöglichkeiten der Philosophie beruflich treu zu bleiben, steht man mit seinem Abschluss vor einem offenen und flexiblen Markt. Das primäre Gut, dass man diesem anbietet, ist man selbst. Die Frage, die ich mir vor einer Bewerbung oder überhaupt stellen muss, sind: Was kann ich?

Was man als PhilosophiestudentIn kann ist argumentieren, mit Texten umgehen, sich präzise und gut auszudrücken und sich fundiert kritisch mit fast jedem Themenbereich auseinanderzusetzten. Analytisches Denken, eine Grundausbildung in Logik, Ausdauer und der Wille zu Verstehen sowie Durchsetzungsvermögen und Dialogbereitschaft sollten eine(n) AbsolventIn auszeichnen. In jeden Berufsfeld, in der diese Eigenschaften gesucht werden, ist ein(e) PhilosophiestudienabsolventIn gerne gesehen, solange ihr euch gut präsentiert und ihr auch offen für neue, zuvor unbedachte Wege, offen seid, findet ihr sicherlich einen Arbeitsplatz. Vorstellbar und relativ häufig durch ehemalige PhilosophiestudentInnen besetzt sind Stellungen in der Verwaltung, Verlägen, Bibliotheken, Politik usw..

Dieses Studium als Selbstzweck zu betrachten (wie auf der Website der Philosophischen Fakultät beschrieben) ist aus meinen vorherigen Ausführungen hoffentlich klar geworden, dass dieser Zweck nicht nur zum persönlichen Wachstum dient, sondern einen auch auf einen sich ständig wandelnden Arbeitsmarkt vorbereitet, der in Zeiten des Dienstleistungssektors auf der Suche nach abstrakten Fähigkeiten und Besonderheiten (also dem Sich-Abheben-Von-Den-Tausend-Anderen-Bewerbern) ist.

 

Der „Nutzen“ eines Philosophiestudiums

In den vorausgegangenen Ausführungen habe ich viel vom Selbstzweck, der Profilierung für den Arbeitsmarkt, die persönliche Entfaltung und Fertigkeiten wie Argumentation, Analytisches Denken und Kritikfähigkeit gesprochen. Zum Abschluss möchte ich euch kurz präsentieren, was sich nach einem Jahr Philosophiestudium für mich persönlich konkret verändert hat.

Abgesehen von den äußeren Veränderungen, die mit einem Umzug in eine neue Stadt und vor allem mit München gekommen sind, muss man sehr organisiert und selbstständig agieren, weshalb diese Eigenschaften verstärkt werden.

Besonders die Logik-Einheit am Anfang des Studiums hat mir geholfen, meine Gedanken zu ordnen und Widersprüche in Diskussionen und argumentativen Texten zu erkennen.

Ich achte auf eine genauere Formulierung und habe in dieser doch recht kurzen Zeit neues Vokabular erlernt. Doch auch der ideelle Wert ist für mich sehr hoch, da ich sehr viel von meinen KommilitonInnen jeden Alters lernen konnte/ kann, welche über die verschiedensten Lebenswege zu ihrem Studium gelangt sind. Das Gesprächsklima ist sehr offen und ich musste schon die ein oder andere Einstellung aufgeben, weil ich sie nicht halten konnte, aber ich hatte fast nie das Gefühl, dadurch etwas verloren zu haben. In außeruniversitären Diskussionen hat sich mein „Bullshit“- Filter verfeinert, was wirklich sehr zeitsparend und nervenschonend ist. Überrascht war ich von meiner neu-entdeckten Liebe zur mathematischen Philosophie. Ich und mathematische Philosophie, wo ich gerade so das Mathe-Abitur mit einer Aktionspackung Gummibärchen überstanden habe!

Die schönste Überraschung ist für mich jedoch, dass ich trotz der Größe der Universität und des Lehrstuhls für Philosophie (welcher der größte in Deutschland und einer der renommiertesten ist) nie das Gefühl habe, ein anonymer Schattenwandler zu sein. Die ProfessorInnen schätzen gute Fragen und durch die vielen Seminare, an denen durchschnittlich 10-25 StudentInnen teilnehmen, habe ich produktiven persönlichen Kontakt zu verschiedenen Lehrkräften und somit viele kompetente AnsprechpartnerInnen. Summierend lässt sich sagen, dass ich nicht voraussehen konnte, wie gut und unerwartet sich mein Studium so weit entwickelt hat. Deshalb würde ich euch raten, vielleicht eine Vorlesung zu besuchen (keine Sorge, da fallt ihr in der Regel nicht auf), an den Schnupperstudium der Fachschaft teil zu nehmen (hierbei könnt ihr mit einem/ einer regulären PhilosophiestudentIn einen oder mehrere Tage „probestudieren“) oder zur Studienberatung eurer Wahl zu gehen. Unser Studiengangskoordinator an der LMU für Philosophie ist wirklich sehr freundlich, ihr müsst euch deshalb nicht scheuen, ein Beratungsgespräch mit ihm zu vereinbaren.

Auch Bücher zum Philosophiestudiengang sind zu empfehlen, oder die Kontaktaufnahme über soziale Medien; fast überall findet sich eine Gruppe der Studierendenschaft Philosophie. Doch sichert euch auch ab, ob diese tatsächlich von echten StudentInnen betrieben wird. Benjamin Franklin sagte bereits: „Glaubt nicht alles, was im Internet steht!“ (Quelle: Public Source 😉 ) .

Lasst euch von eurem Traum nicht abhalten und ich hoffe sehr, dass ihr, egal für was ihr euch entscheidet, euren Sinn findet und zufrieden sein werdet!

Alles herzlich Liebe,
Anna-Maria

 

Über den Autor

Anna-Maria Brandtner (23)
Studiengang: Philosophie im Hauptfach und Pädagogik im Nebenfach
Uni/Hochschule: Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)
Regionalgruppe: –

 

22 Feb

Webinar „Digitales Ich“ am 16.02.2020

Am vergangenen Sonntagnachmittag fand unter dem Titel „Digitales Ich“ der Auftakt zur neuen ASk-Workshopreihe als, thematisch passenderweise, Webinar statt.

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Wir alle sind heute täglich digital unterwegs, einige gelten als „Digital Natives“ und fühlen sich auch digital wohl, andere sprechen in diesem Zusammenhang auch schon mal von „Neuland“. Wie auch bei jedem (analogen) Schritt vor die Tür, bedeutet fast jeder Schritt in die digitale Welt die Interaktion mit Menschen und manchmal verschwimmen diese Welten miteinander. Uns ist häufig nicht immer klar, wie viel Digitalisierung schon in unserem Alltag steckt, welche Spuren wir vielleicht auch unbewusst hinterlassen und ob wir uns damit vielleicht sogar angreifbar machen.Doch wie stark ist unser Alltag schon digitalisiert? Welche Spuren hinterlassen wir dort und verbergen sich im „Neuland“ Gefahren? Diesen und weiteren Fragen gingen die Teilnehmer unter der Anleitung unseres ASklers Sebastian nach.

Zunächst stand eine Bestandsanalyse an: Wo und in welchem Maße sehen wir in verschiedenen Lebensbereichen digitale Aspekte? Während es uns bei den „Sozialen Medien“ bewusst ist, gab es gerade im Bereich Mobilität oder Finanzen unerwartete Überraschungen. Die gezielte gegenseitige Suche nach Bildern, Daten und Infos im Internet brachte viele verloren geglaubte und vielleicht sogar gehoffte persönliche Daten zu Tage. Für die Teilnehmer bedeutete das zwar Erheiterung über Fotos aus der Schulzeit, aber auch Unbehagen, da mehr Infos gefunden wurden, als angenommen. Hierauf aufbauend stellt sich die Frage, welche Spuren hinterlasse ich sonst noch, welche sich nicht „einfach“ per Google finden lassen. Selbst wenn Cookies oder Payback bekannt für ihre Datensammlung sind, ist doch für die Teilnehmer nicht klar gewesen, welche Daten, wie viele Daten und zu welchem Zweck diese genutzt werden.

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Auch wurde anhand von einigen Beispielen erläutert, was sich so an (unangenehmen) Überraschungen in den in der Regel ungelesen akzeptierten AGBs im Bezug auf Datenerhebung und Datenverarbeitung versteckt. Hieraus ergeben sich auch Gefahren, wie Filterblasen, aber auch „Fake News“ und „Deep Fake“, welche in der Runde diskutiert wurden. Um nicht das erdrückende Gefühl von Schutzlosigkeit zu bekommen, folgte im zweiten Teil des Webinars die Info über Schutzmaßnahmen und -tools. Einerseits kann man sich technisch oder durch geschulte Aufmerksamkeit in der digitalen Welt schützen. Andererseits hat auch der Gesetzgeber das „Neuland“ entdeckt, sodass nicht nur durch die, durch die Presse sehr bekannte, DSGVO die Rechte von uns Nutzern geschützt werden und zur Not einklagbar geworden sind.

Zum Abschluss durften sich die Teilnehmer bei einem kleinen Spiel auf die „böse“ Seite begeben und selbst versuchen Fake News in den Umlauf zu bringen, wobei sie einen Einblick bekamen, wie die Macher von diesen vorgehen. Mit einer Abschlussrunde endete nach, gefühlt sehr kurzen, zwei Stunden das Webinar mit dem Gefühl, dass man das nächste Webinar zum Thema „Alltagskompetenzen“ am 28.06.2020 nicht verpassen sollte.

22 Feb

Studiengang: Skandinavistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

De nord samtal! Nord samtaler! Den nord opkald! Der Norden ruft!

Das Studium der Skandinavistik ist für all diejenigen unter uns, die sich für den kühlen und geheimnisvollen skandinavischen Raum begeistern können. Wer sowohl die Kultur, als auch die Sprachen der Nordmänner erlernen möchte, wird sich im skandinavischen Institut der Uni Greifswald wohl fühlen!

Formales

Voraussetzung für eine Zulassung zum Studium am Institut für Fennistik und Skandinavistik ist die allgemeine Hochschulreife. Es bestehen zurzeit keine Beschränkungen und die Einschreibung erfolgt zum Wintersemester. Da Finnland genaugenommen ein nordisches Land ist, während für die drei anderen nordischen Länder, Schweden, Norwegen und Dänemark, die engere Bezeichnung Skandinavien existiert, unterteilt sich die nordische Abteilung in Greifswald in die Fennistik (Finnland) und die Skandinavistik (Dänemark, Norwegen und Schweden), jedoch befinden sich beide Teilstudiengänge im selben Institut.

Der Studiengang Skandinavistik beschäftigt sich mit den kulturellen, sprachlichen und räumlichen Aspekten der Länder des Skandinavischen Raums. Man erlernt im Laufe des Studiums zwei skandinavische Sprachen. Man kann selbst aus den Sprachen Dänisch, Norwegisch und Schwedisch zwei auswählen, die man lernen möchte. In diesen zwei Sprachen erreicht man eine relativ hohe Sprachkompetenz und ist in der Lage diese in mündlicher und schriftlicher Form anzuwenden.

Aber keine Sorge, die beiden Sprachen müssen nicht gleichzeitig belegt werden, sondern werden nacheinander erlernt. Zu Beginn des Studiums hat man sogar noch ein Semester lang das Modul „Altnordisch“, in dem man viel über die Geschichte Skandinaviens,  von den Wikingern bis zur Christianisierung, und sogar ein wenig Altisländisch lernt. Neben den beiden Sprachen, auf die ein großer Fokus gelegt wird, belegt man Vorlesungen in den Bereichen Sprach- und Literaturwissenschaft, sowie „Geschichte und Länderkunde Nordeuropas“.

Da es sich um einen 2-Fach-Bachelor handelt, hat man neben der Skandinavistik noch ein weiteres Fach (beispielsweise Kommunikationswissenschaft, öffentliches Recht, Musik oder Ähnliches) mit dem man den Abschluss „Bachelor of Arts“ erreicht.

Im Studium

Das Erlernen der Sprachen findet in einem kleinen Rahmen statt, der mehr an den Schulunterricht, als an die großen Vorlesungen der Universitäten erinnert. Das ist allerdings auch gut so; da die verschiedenen Sprachniveaus jeweils innerhalb eines Semesters erreicht werden sollen, ist es wichtig, dass jeder in den Sprachkursen zu Wort kommt, was bei einer zu großen Studierendenanzahl nicht möglich wäre. Normalerweise werden in den Sprachen drei Seminare pro Woche belegt. Hier ist natürlich auch Vokabeln pauken angesagt, wie man das auch aus der Schulzeit noch kennt.

Die restlichen skandinavischen Vorlesungen allerdings erinnern weniger an die Schulzeit, denn dort sind meist viele Studierende versammelt, die alle eifrig mitschreiben, denn ein großer Nachteil des Instituts ist es, dass keine Folien oder Lehrinhalte online gestellt werden. Wer also nicht zur Vorlesung kommen kann oder will, muss sich das Material bei seinen Kommilitonen besorgen, was zugegebenermaßen mehr als mühselig ist – und wer weiß ob der Andere auch alles Wichtige aufgeschrieben hat.

Daher ist einer der wichtigsten Punkte das Besuchen der Vorlesungen und Seminare!
Die Prüfungsleistungen erfolgen je nach Fach auf schriftlichem Wege, durch die typische Klausur; in mündlicher Form, was bei den Sprachen Sinn macht; und in Form von Hausarbeiten.

Das Schöne an dem Studiengang ist, dass man seine Sprachen selbst wählen kann und auch relativ viel Freizeit hat, die man allerdings hin und wieder für das Lernen „opfern“ muss; aber was wäre ein Studium ohne Lernen?
Wirklich besonders ist die fast schon familiäre Atmosphäre am Institut. Die Dozenten werden geduzt, denn so wird es auch in den skandinavischen Ländern gehandhabt und die Menge aller Studierenden ist relativ überschaubar. Es wird nicht passieren, dass irgendjemand auf dem Boden sitzen muss, weil kein Platz mehr frei ist und es kommt auch nur selten vor, dass ein Raum bis auf den letzten Platz gefüllt ist.

Zukünftiges

Viele Studierende legen ein Auslandssemester bzw. – jahr oder -praktikum ein, was von der Universität auch voll und ganz unterstützt wird. Es gibt Partneruniversitäten in den skandinavischen Ländern die jedem Studierenden gute Möglichkeiten bieten. Hierfür gibt es auch eine spezielle Studienberatung, die den Studenten mit Rat und Tat zur Seite steht. Wie gesagt, es ist ein sehr familiäres Institut.

Auch den Master kann man in Greifswald machen. Hier legt man den Schwerpunkt auf skandinavische Sprachwissenschaft oder neuere skandinavische Literaturen mit der Möglichkeit weitere Fremdsprachen des nordischen Raums zu erlernen (z.B. Neuisländisch).

Mein persönliches Fazit

Das Greifswalder Institut ist besonders stolz auf das regelmäßig stattfindende Festival „nordischer Klang“, welches das größte nordische Kulturfestival außerhalb des Nordens ist. Es ist eine schöne Atmosphäre und eine nette Abwechslung zu dem zweiten Bachelor Fach, in dem die meisten viel größere Veranstaltungen besuchen werden, in denen der Einzelne leicht untergehen kann. Das Institut vermittelt die Wärme und Offenheit der nördlichen Länder auf eine charmante Art.

 

Über den Autor:

Yvonne Thiele (25)
Studiengang: Kommunikationswissenschaft und Skandinavistik
Uni/Hochschule: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Regionalgruppe: Berlin

„Mir gefällt am Studienkompass, dass er es jungen Menschen ermöglicht ihr Potential auszuschöpfen und neue Wege zu gehen, die sie alleine nicht gegangen wären.“

22 Feb

ASk the expert – Autoren gesucht!

Unser Blog mit neuem Namen und neuem Gesicht

Seid 2015 gab es unseren Blog unter dem Namen „Studienkompass-Blog“, aber jetzt glänzt dieser Blog an neuer Stelle mit neuem Namen. Endlich ist er da, der ASk_the_expert-Blog!

Mit dem neuen Namen und der Integration auf unserer website wollen wir das Motto des Blogs unterstreichen: Erfahrungsaustausch!

Uns liegt es am Herzen Erfahrungen weiter zu geben und anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Was jetzt noch fehlt ist euer Inhalt:

Ihr werden in der nächsten Zeit einen Mix aus unseren alten Beiträgen und neuen Artikeln finden.

Habt ihr ein cooles Projekt auf die Beine gestellt oder in einem Regionaltreffen tolle Erlebnisse gemacht? Habt ihr in eurem Studium, Auslandsaufenthalt, Praktikum oder in der Zeit nach der Schule spannende Erfahrungen gesammelt?

Dann könnt ihr diese jetzt auf dem ASk-Blog zeigen! Teilt jetzt eure Geschichten, Meinungen und Wissen rund um das Thema Studium, Ausbildung, Weiterbildung und Persönlichkeitsentwicklung mit der ganzen ASk- und STUDIENKOMPASS-Community.

Wendet euch mit all euren Ideen und Fragen an das ASk-Blog-Team unter info@askev.de

Wir freuen uns über jede Idee!

01 Jan

Veranstaltungsübersicht 2020

Da ist sie endlich: Unsere Veranstaltungsübersicht für das Jahr 2020.
Tragt Euch schon mal alle Termine in den Kalender ein, denn das solltet Ihr nicht verpassen!

Veranstaltungsübersicht 2020

Genauere Infos zu den Veranstaltungen finden alle unsere Mitglieder zeitnah in der ASk-Community. Bei Fragen schreibt uns aber gerne einfach an.
Wie immer gilt: Alle unsere Veranstaltungen sind für ASkler, ehemalige Studienkompass-Teilnehmer und auch aktuelle Studienkompass-Teilnehmer.
Wir freuen uns auf ein tolles Jahr 2020 mit Euch!

27 Nov

Zu Gast beim Studienkompass – VP-Workshop in Berlin

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Auch beim diesjährigen Vertrauenspersonenworkshop des Studienkompasses in Berlin war der ASk wieder mit zahlreichen Mitgliedern vertreten. Kein Wunder, da sich nach der schönen Zeit im Studienkompass viele Absolventen dazu entschließen, sich nicht nur im ASk, sondern auch als VP beim Studienkompass auch für die „nächste Generation“ zu engagieren.

Der Studienkompass lebt vom direkten Austauschen untereinander und dem weit gespannten Netzwerk – wie immer gab es auch bei diesem Workshop viele Möglichkeiten dazu bei gemeinsamen Abendessen, Kaffeepausen oder im Rahmen des Programms. Wir als ASk bekamen die Möglichkeit eines kleinen Pitchvortrags und stellten uns den über 50 Vertrauenspersonen auf der Bühne vor.

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Der Studienkompass hatte natürlich auch wieder ein großartiges und weiterbildendes Programm vorbereitet. So gab es in Form einer Keynote neue Blickwinkel des Erwachsenwerdens zu sehen und diverse Themenforen sowie die weiterführenden Workshops am Sonntag sorgten dafür, dass die Vertrauenspersonen auf ihr Engagement bestens vorbereitet sind. Auch wir als ASk sehen uns als Teil dieser Möglichkeiten zur Gestaltung der Regionalarbeit und stehen den Vertrauenspersonen und dem Studienkompass unterstützend zur Seite.

Natürlich fehlte es in gewohnter Studienkompassmanier über das ganze Wochenende nicht an Spaß, gutem Essen und frischen Warm-Ups. Vielen Dank an die Organisation für das rundum gelungene Wochenende!

Wir vom ASk freuen uns schon auf das nächste Jahr!